laut.de-Kritik
Diese Live-Show kommt so intensiv wie Sex mit der Ex.
Review von Michael Edele12:5? Was ist das denn? Der Endstand des Spiels der schwedischen Eishockeymannschaft gegen die deutsche? Wie auch immer - man kann davon ausgehen, dass ein tieferer Sinn dahinter steckt, denn mit Belanglosigkeiten haben sich Daniel Gildenlow und seine Jungs noch nie abgegeben.
Genauso ist es auch auf dem akustischen "12:5"-Album, das im Rahmen eines Radiokonzertes in Eskiltsuna vor einem kleineren Publikum mitgeschnitten wurde. Anstatt die grandiosen Songs der Band einfach auf eine Akustik-Klampfe zu transponieren und einen auf Lagerfeuer-Fuzzi zu machen, haben Pain Of Salvation einige ihrer Klassiker großteils umgeschrieben und außerdem viele andere in ein großes, in zwei Blöcke aufgeteiltes Medley umgewandelt, welches sie unter dem Namen "Brickwork" vorlegen. Dabei muss sich jeder erst mal hinsetzen, um herauszuhören, welcher seiner Lieblingstracks denn jetzt wo unter gekommen ist.
Während die Doppel-Live-CD der Flower Kings, an der Daniel zuletzt mitgewirkt hat, doch einige Länge aufweist, so läuft "12:5" zu keiner Zeit Gefahr, auch nur annähernd auszuufern. Die Songs sind nach wie vor so intensiv wie Sex mit der Ex und fesseln von den ersten zarten Klängen bis hin zum letzten verhallenden Schlag auf die Drums.
Was die Schweden allein durch mehrstimmigen Gesang und perfekt eingesetzte Akustik-Instrumente an Stimmungen erzeugen, ist mit Worten nur unzulänglich beschreiben und beschert eine Gänsehaut nach der anderen. Emotionaler Tiefgang kam selten so überzeugend rüber wie hier.
Es wird wohl nicht lange dauern, bis das nächste Studioalbum am Start ist, denn Daniel und Co. sitzen schon wieder im Studio und basteln an den neuen Songs. Aber "12:5" ist viel mehr als nur ein Lückenbüßer. Wahrscheinlich werde ich das Gleiche bei der nächsten Scheibe wieder sagen - aber danke für dieses Album.
1 Kommentar
Wegen des Namens von dem Album: Das zweite Album der Rolling Stones heißt "12 x 5". Vielleicht soll das ja eine Anspielung darauf sein, oder beide beziehen sich auf den gleichen Ursprung. . . ?