laut.de-Biographie
Pestilence
1986 startet das Trio um die beiden Gitarristen Patrick Mameli und Randy Meinhard sowie Drummer Marco Foddis im holländischen Gronau die Thrash-Band Pestilence. Patrick übernimmt anfangs auch noch das Mikro, gibt aber schon auf dem zweiten Demo an Martin van Drunen ab, der gleich noch den vakanten Bassposten besetzt.
Musikalisch liegen sie irgendwo in der Schnittmenge aus Possessed und Sepultura und erregen damit bald die Aufmerksamkeit von Roadrunner Records. Dort erscheint 1988 das Debüt "Malleus Maleficarum", das sie mit dem Produzenten Kalle Trapp (Blind Guardian/Helloween) eintüten. Schon kurz nach der Veröffentlichung macht sich Randy auf und davon, um seine eigene Truppe namens Sacrosanct zu gründen. Seinen Platz nimmt schließlich Patrick Uterwijk (Theriac) ein, der seinen Einstand auf der Tour mit Autopsy und Bolt Thrower gibt.
Schon ein Jahr später erscheint "Consuming Impulse", auf dem sich die Vocals von Martin schon sehr in Richtung Death Metal entwickelt haben. Dennoch scheint er sich bei Pestilence nicht mehr sonderlich wohl zu fühlen, er nimmt seinen Hut und fängt bei Asphyx noch mal neu anfängt.
Pestilence sehen sich so in der unangenehmen Lage, ohne Sänger und Basser dazustehen, weshalb sich Patrick einfach wieder hinters Mikro klemmt. Für den Bass leihen sie sich bei Cynic Tony Choy aus und nehmen mit ihm - nach einer US-Tour mit Death - "Testimony Of The Ancients" auf.
Darauf zeigen sich Pestilence technisch ausgefeilt wie nie zuvor und liefern ganz nebenbei einen Klassiker der Death Metal-Geschichte ab. Die Scheibe nehmen sie in Florida in den Morrisound Studios mit Produzentenlegende Randy Burns auf, Keyboarder Kent Smith ist ebenfalls am Start. Tony bleibt aber nur für die Mexiko-Tour mit Cannibal Corpse, Black Thorn und Cenotaph im Line-Up und verkrümelt sich anschließend in Richtung Atheist. Danach sichern sich Pestilence die Dienste von Jeroen Paul Thesseling, der sein Debüt auf "Spheres" gibt (1993).
Die Scheibe setzt einmal mehr auf Weiterentwicklung und integriert sogar jazzige Parts. Das passt sie perfekt zu Cynic, mit denen sie im selben Jahr eine Tour durch Europa fahren, ehe sich Pestilence von der Bildfläche verabschieden.
Bis auf ein paar unterschiedliche Projekte ist es anschließend ruhig um die Ex-Mitglieder. Allein Martin van Drunen taucht immer wieder auf der Bildfläche auf, so zum Beispiel mit Hail Of Bullets, wo auch Gorefest-Drummer Ed Warby mitmischt.
1994 erscheint posthum "Mind Reflections". Dabei handelt es sich um eine typische Best Of, die ein Label gerne veröffentlicht, um nachträglich vielleicht doch noch ein paar Kröten von den Fans zu melken. Allerdings gibt es mit "Hatred Within" auch einen frühen, sehr raren Song zu hören und sechs bis dahin unveröffentlichte Livenummern, die Dynamo 1992 stammen.
Gitarrist Patrick Mameli meldet sich Ende August 2007 wieder mit einem Paukenschlag zurück, indem er unter dem Banner C-187 das Album "Collision" vorlegt. Neben Patrick sind noch Kollege Tony Choy, Drummer Sean Reinert (Cynic/Ex-Death) und Sänger Tony Jelencovich (M.A.N., Ex-Angel Blake/Transport League) beteiligt. Darauf zeigt sich der Gitarrist absolut zeitgemäß und hat ein paar kräftige Kompositionen im Gepäck.
Wenig später reaktiviert er tatsächlich Pestilence. Einmal mehr ist Tony Choy mit von der Partie, für die Drums holt er sich den Darkane-Drummer Peter Wildoer. Zu dritt hämmern sie bei Produzent Jakob Hansen (Volbeat, Raunchy, Hatesphere) im Studio "Resurrection Macabre" ein und holen sich für die geplanten Livedates noch Gitarrist Patrick Uterwijk zurück.
Der bleibt der Band weiterhin treu, was man weder von Tony noch von Peter behaupten kann. Auf Dauer ist das Arbeiten mit internationaler Besetzung für eine Band dieser Größenordnung zu schwierig, weswegen Patrick seinen Ex-Kollegen Jeroen Paul Thesseling (Obscura) zurück an den Bass holt und mit Yuma Van Eekelen einen noch unbekannten Drummer rekrutiert.
Die Besetzung ist denkbar stark, doch das gemeinsam produzierte Album "Doctrine" ist dagegen keine Glanzleistung. Die Vocals von Patrick klingen mau, und das Songwriting beschränkt sich dank der 8-saitigen Gitarren auf rhythmusorientierte Tracks ohne viel Wiedererkennungswert. Zwar bekommen sie mit dem zwei Jahre später folgenden "Obsideo" wieder etwas die Kurve, aber der Hauptknackpunkt bleibt bestehen.
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