laut.de-Kritik
Die holländischen Thrasher sehen wieder Land.
Review von Michael EdeleWie man anhand der Kommentare zu "Doctrine" von 2011 sehen kann, hat die Scheibe tatsächlich ihre Fans gefunden. Ich muss jedoch gestehen, dass sich an meiner Meinung zu dem Album seitdem nicht viel geändert hat und entsprechend mäßig gespannt war ich auf "Obsideo".
Doch siehe da: Gesanglich ist die neue Scheibe deutlich stimmiger ausgefallen als der Vorgänger, auch wenn sich Patrick Mameli nicht unbedingt wieder auf Growls eingelassen hat. Stilistisch bleiben sich die Holländer treu, was Fans der Mucke kaum stören wird. Das Album muss man sich allerdings ein wenig erarbeiten, bei technischem Death Metal quasi eine Grundvoraussetzung.
Die beiden Neuzugänge Georg Maier am Bass und David Haley an den Drums fügen sich jedenfalls perfekt ein. Dennoch geht das Spiel von Maier im Mix weitgehend unter, was vermutlich einmal mehr dem Einsatz des Achtsaiters geschuldet ist. Dabei sind viele der Riffs gar nicht so ultratief und das groovende "NecroMorph" würde auch in höheren Frequenzen funktionieren. Aber wer bin ich, dass ich einem Patrick Mameli in seine Kompositionen reinlabern würde?
Auch vor dem Einsatz von vereinzelten Keyboards schreckt man wie in "Soulrot" nicht zurück. Maßgeblich ins Songgeschehen greifen diese aber nie ein. Wem der Einstieg in die Scheibe zunächst schwerfällt, kann ja mal mit dem eingängigen und schleppenden "Laniatus" beginnen. Hier kommt man auch ohne Rechenschieber und Blaupause ganz gut mit.
Dass David die Chose aber auch kräftig nach vorne wegpeitschen kann, stellt "Distress" unter Beweis. Damit ist für die notwendige Abwechslung zwar definitiv gesorgt, doch die Tatsache, dass sich auch nach wiederholten Durchläufen nur wenig im Hirn festsetzt, schmälert den Wiedererkennungswert deutlich. "Obsideo" ist zwar besser als der Vorgänger geworden, aber auch hier werde ich den Eindruck nicht los, dass mehr drin gewesen wäre.
2 Kommentare
Consuming Impulse for Meilenstein?
Von den neuen kenn ich nur die "Resurrection Macabre", da war mir das alte, untechnischere Zeug aber lieber.
Die Überschrift passt übrigens nicht zum Artikel.