laut.de-Kritik

Herrliche Lichtblicke und Weisheiten von und mit dem kleinen Drachen.

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Über seine Zukunft braucht sich der kleine grüne Drache keine Sorgen zu machen, mit seinen erst sieben Drachenjahren hat er schließlich noch einiges vor sich. "Tabaluga Und Die Zeichen Der Zeit" ist der letzte Teil des Rock-Märchens, bei dem sich Erzählweisen in ein Liederalbum einschleichen.

Doch es wird nicht nur getönt, sondern genauso getürmt: Neben den gebräuchlichen Rockstatuten Maffays bauen sich Ska, Punk, R'n'B und Pop-Balladen auf. Obwohl das Organ des Drachenschöpfers nicht auf diese Genres geeicht ist, bleibt es eine nette Vorstellungsrunde verschiedener Spielarten. Eine freundliche Leihgabe und liebevolle Compilation für die Heranwachsenden also, um sie schon einmal für später zu sensibilisieren.

Mit der Geschichte vom kessen Tabaluga und seinem Gegenpart, dem zwar bemühten, aber dauerunterlegenen Arktos, verzücken die Macher Peter Maffay, Rolf Zuckowski und Textdichter Gregor Rottschalk seit fast 30 Jahren. Klar, mit dem hellen Köpfchen von Grünlands wichtigstem Bewohner identifiziert sich bis heute fast jedes Kind. Jetzt dreht sich alles um die Zeit, den wichtigsten messbaren Gegenstand. Dass sie aber Endlichkeit bedeutet, das muss Tabaluga erst einmal selbst erfahren. "Zeitlos kann ich nicht gebrauchen. Ohne die Zeit ist er für mich wertlos", so seine Losung in "Offenbarung", wenngleich er sich damit nur auf ein Teppichangebot bezieht.

Herrliche Lichtblicke und Weisheiten halten die Zeichen der Zeit bereit. Wie in jener Passage von "Alt Wie Ein Stein", in der der alte Felsen dem gerade mal beschränkt geschäftsfähigen Tabaluga nahelegt, dass es nicht auf die Anzahl der Atemzüge ankommt, die man im Laufe seines Lebens tätigt, sondern die Augenblicke, die einem den Atem rauben. In "Revolution" heißt es etwa "keine Zeit für niemand" oder "mehr Zeit für alle". Es klirren nicht Ton, Steine und Scherben, aber es klingt schmissig und hart, umzingelt von tiefen Gitarren und voranpreschendem Schlagzeugspiel.

Das Märchen ist vorerst vorbei. Immerhin hat Tabaluga noch etwa 993 Drachenjahre zu leben - und ein solches Drachenjahr entspricht hundert Jahren auf Erden. Wenn er sich auch nur einen Bruchteil davon hält, gibt es bestimmt einige Wiedersehen mit ihm.

Trackliste

  1. 1. Präludium In C
  2. 2. Ouvertüre
  3. 3. Alt Wie Ein Stein
  4. 4. Die Eintagsfliege
  5. 5. Arktos Tritt Auf
  6. 6. Der Gutgelaunte Fremde
  7. 7. Zeiterscheinung
  8. 8. Time Is Money
  9. 9. Ich Hatte Keine Zeit Für Dich
  10. 10. Aufbruch
  11. 11. Revolution
  12. 12. Zebralogie
  13. 13. Die Vier Jahreszeiten
  14. 14. Der Geliebte Feind
  15. 15. Auf Dem Basar
  16. 16. Die Wunderuhr
  17. 17. Offenbarung
  18. 18. Die Zeit Hält Nur In Träumen An
  19. 19. Prophezeiung
  20. 20. Alles Im Leben Hat Seine Zeit

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