laut.de-Kritik
Rückt den Herren Poisel und Knyphausen auf die Pelle.
Review von Kai ButterweckMit wehmütiger Stimme und grenzenloser Melancholie spürt Pohlmann auf seiner neuen Platte der Essenz des klassischen Singer/Songwritertums nach. Abseits von Pop- und Elektro-Trends sucht sich der Sänger seine eigenen musikalischen "Weggefährten". Mit der Akustikgitarre im Arm und pointierten Kesselrhythmen begibt er sich auf eine einstündige Reise durch Zeit und Raum.
Wer dem Sänger vertraut ist, darf ihn gerne dabei begleiten ("Ich Will, Dass Du Mitgehst"). Den "Silvestermond" vor feuchten Augen ("Deine Tränen") spaziert der "Captain Mit Sonnenbrille" los. Wahlweise entspannt ("Gelassenheit") oder mit Hummeln im Hintern ("Lichterloh") stellt sich Pohlmann den Fragen des Lebens. Diese bearbeitet er mit großen Melodien und in einer bezirzenden Atmosphäre, die viele auf Hochglanz polierten Kollegen nur vom Hörensagen kennen.
Bereits der Opener "Im Wald Nebenan" reißt ein klaffendes Loch in die gängige Balladen-Landschaft: Wenn Pohlmanns Herz umgeben von Ästen und Blättern Feuer fängt, bleibt kein Auge trocken.
Anschließend werfen große Versprechen ("Silvestermond") ebenso ihre Schatten voraus wie in Wortwitz gewickelte Durchhalteparolen ("Deine Tränen"). Pohlmann versucht gar nicht erst mit Standard-Phrasen zu jonglieren. Der Mann, der hier von einem Singer/Songwriter-Gipfel zum nächsten springt, spricht lieber eine klare Sprache.
Es geht um Gefühle, Hoffnungen, Ängste und Träume. Und natürlich Perfektion. Und da ist Pohlmann oft nah dran. Das herzzerreißende Opening, die sich steigernde Singalong-Hymne "Ich Will, Dass Du Mitgehst", Aufwühlendes aus der Herzschmerz-Abteilung ("Passiert") und Blues-Pop-Tupfer ("Vor Deiner Tür"): Große Kleinkunst nistet sich da in den Ohren ein - und will nicht wieder raus.
Zieht man den einzigen unbedeutenden Augenblick des Albums ab ("Sweet Granada"), präsentiert sich "Weggefährten" als das bis dato beeindruckendste Werk eines Sängers, der den Herren Poisel und Knyphausen ganz schön auf die Pelle rückt.
2 Kommentare mit 3 Antworten
Ungehört, 1/5. Das Leben ist zu kurz für so viel Langeweile.
Witzigerweise hab ich mich gerade gefragt, ob ich da reinhören soll oder ob es zu langweilig wird
Wat für ein Gebrabbel... wenn du dirs net angehört hast kannst auch schlecht was beurteilen. Erinnert mich an ne 6-jährige die sagt "ich mag keine Tomaten" obwohl se noch nie welche probiert hat... lol
Reg dich nicht auf # the.crawling #. abbedudde ist ein Feigling, der entweder denkt, nur weil er etwas nicht anhört, kann er hier auf einen Kreuzzug gehen und alles anprangern was vermutlich stinklangweilig ist oder er denkt, mit mir kann er es ja machen. Für letzteres spricht auch die Tatsache, dass er nur einen von drei Personen geantwortet hat, welche sich abfällig über die Aktion äussern. So oder so, es ist mir scheiss egal was so ein Möchtegern schreibt. Wers braucht.
Ist bisher niemanden aufgefallen, dass die Komposition von "Sweet Granada" 1:1 von The Heavy - Short Change Hero "abgetupfert" ist? Ist das irgendwo erwähnt worden auf dem Album? Sehr merkwürdig...