laut.de-Kritik
Der nächste Feldzug Richtung Zukunft.
Review von Markus SeibelSabaton haben eigentlich nur ein Problem: Sie waren viel zu früh in ihrer Karriere viel zu gut. Aus diesem Grund stehen langjährige Fans heute vor der Herausforderung, auf immer neuen, in regelmäßigen Abständen veröffentlichten Alben, die ähnlich funktionieren wie ihre Vorgänger, etwas Neues und vielleicht sogar noch Besseres finden zu wollen – was, wie eingangs erwähnt, kaum möglich ist. Enttäuschen wird "Legends" dennoch niemanden: Schließlich bietet das Quintett auch auf seinem zwölften Studioalbum über jeden Zweifel erhaben, höchst abwechslungsreichen Melodic und Power Metal, der sofort einschlägt.
Die Basis bildet das kraftvolle Konglomerat aus auf den Punkt gezockten Riffs, sakraler Atmosphäre, ordentlich Pomp und der über alles erhabenen Stimme von Joakim Broden. Just das Erfolgsrezept, mit dem die Schweden zu einer der wichtigsten Metal-Bands mit modernem Anspruch, aber ganz eigenem Klang wurden – und damit zu den Helden einer jungen, hungrigen Generation von Fans.
Der flotte Einsteiger "Templars" geht schnell und hart ins Genick, das episch unterfütterte (und dezent an Hammerfall erinnernde) "Hordes Of Khan" animiert gleichermaßen zum Fäusteballen wie Headbangen, während "Crossing The Rubicon" mit seinem wunderbaren Refrain Glücksgefühle weckt. Allzu lieblich darf es aber nicht werden – dafür sorgt das starke, orchestrale "Maid Of Steel", das voller Wucht in den Nacken fährt und als Kontrast zur emotionalen, stilistisch ähnlichen Ballade "Impaler" fungiert.
"Legends" ist durch und durch Sabaton und folgt der eingeschlagenen Linie seit "The Art Of War" (2008). Ein amtlicher Kracher mit den typischen, klassischen Markenzeichen der Band, dazu dezente Neuerungen: Etwas düsterer, etwas melodischer zwar, aber am Ende sind es doch die unverbraucht klingenden Riffs, die mitreißenden Soli, der markant schneidend klare Gesang sowie die sich sofort ins Gedächtnis brennenden Refrains, die mal wieder zu einem klasse Werk beitragen, das den Geist und die Atmosphäre des modernen Power Metals in sich trägt.
Ein paar Themen weisen diesmal gar einen (losen) roten Faden auf, wobei mit einem echten, über sämtliche Songs gespannten Konzept vielleicht sogar noch eine Steigerung in der Gesamtwirkung möglich gewesen wäre. Festzuhalten bleibt jedoch: Wer Sabaton liebt, wird "Legends" lieben – zu vermissen gibt es kaum etwas. Und spätestens live kehrt dann auch das ganz große Kribbeln zurück.
12 Kommentare mit 26 Antworten
Bitte in die Kategorie Schlager damit, danke.
Ungehörter geht's kaum noch. Erbärmliche Kackband, aber warum sollte man auch die spannenden Metal-Releases beachten, mmh, Redaktion?
Welche spannenden Releases?
lel, Wingo komplett delusional
@Chef
Z.bsp. die neue The Armed, welche einfach ignoriert wurde! Da kommt fast ein raw data feeling auf
https://youtu.be/7AL3AMdN3bs?si=vaeXKmQU1d…
aoty etc etc
Da kommt nur Kissenwerbung
Ungeheuerer Schmutz, ungehörte 1/5.
Unfassbar starke Band die seit Jahren auf dem gleichen Level performt. 20.11. München bin dabei.
Welche Band?
Auf welchem Level?
Mit scharf oder ohne?
Katatonia, Deftones, Fjort und Pulse (PF Coverband) hab ich Tickets fürs nächste halbe Jahr. Wer braucht denn da noch Sabaton?
He, Sabaton, bau mir noch ein Album, dass so klingt, als hätte es eine KI generiert.
Ich kann nicht so ganz nachvollziehen, warum dieses "to die in battle" so wahnsinnig sexy sein soll.
Das hat - wie so viele große Probleme in dieser Welt - was mit Testosteron zu tun