laut.de-Kritik
Punk ist Punk und Schnaps ist Schnaps.
Review von Mathias MöllerElf Jahre haben Sondaschule jetzt schon auf dem Buckel. Irgendwo zwischen Ska-, Pop- und einem kleinen bisschen Oipunk bewegt sich die Band aus dem Ruhrgebiet auch heute noch.
Klar ist das beim vierten Album, irgendwo zwischen "Von A Nach B" und "Von A Bis Z" benannt, und vor allem auch im Jahr 2010 nur noch mäßig spannend. Um ganz ehrlich zu sein: ungefähr so spannend wie Tomaten beim Wachsen zuzusehen. Aber gut, Punk ist Punk und Schnaps ist Schnaps. Der ist auch nicht spannend, trotzdem trink' ich ihn immer noch.
Und so flach eine musikalische Hasstirade gegen Herbert Grönemeyer auch sein mag: Irgendwie fängt der Fuß doch unwillkürlich an zu wippen.
Was in der nächsten knappen Dreiviertelstunde folgt, ist vorhersehbar: Da wird eine Art von Gesellschaftskritik geübt, es geht um Frauen und Männer und darum, dass sie einfach nicht zusammen passen.
Immer schön unterlegt von der schnellen Off-Beat-Gitarren und dem Bläsersatz. Ich kann mir nicht helfen: Entweder bin ich zu alt für den Scheiß, oder der Scheiß ist zu alt für diese Welt. Darf man 2010 noch auf der xten Welle des Ska surfen?
Rein technisch kann man Sondaschule keine Vorhaltungen machen: Was sie zusammenspielen, hat Hand und Fuß, allein, es kommt nicht wirklich etwas rüber. Live mag das gut funktionieren, aus der Konserve ist die Aufmerksamkeitsspanne schon auf der Hälfte von "Kleine Pillen" ... Oh, schau mal, eine Libelle!
Sondaschule, es tut mir leid. Ich würde "Von A Bis B" gerne geil finden, aber es geht nicht. Da trink' ich doch lieber Schnaps.
3 Kommentare
Mathias Möller, es tut mir leid. Ich würde deine "Review" gerne geil finden, aber es geht nicht. Da les' ich doch lieber Dani.
Absolute Kinderkacke, da hat er recht. Ich erinnere mich noch an so Textzeilen von Klasse 1A wie "aus meiner Freundin hängt ein Faden und den will ich da nicht haben". Danach hab ich das Debutalbum entsorgt weil einfach peinlich und nur noch sporadisch Neuaufnahmen verfolgt. Und wenn ich den "Herbert" anhöre muss ich sagen, dass man in den letzten Jahren sowas von überhaupt nicht gereift ist. Schon die "Halts Maul"-Chöre... Und dann meint man das ganze nicht im Geringsten ironisch und das ist unfassbar. Aber, das hat der Rezensent wohl übersehen, auch im Jahre 2010 gibt es Kinder, die mangels Erfahrung diese Art einfallslosen gefrickels wohl ziemlich cool finden, Musik der Sackgassenmarke "Ska-Punk" zu hören und diese auch kaufen werden. Aber die lernens auch noch. Mir persönlich sind diverse Auswüchse von damals ziemlich peinlich, wenn ich mich daran zurückerinnere (Alter, die Prinzen waren in der Grundschule voll angesagt!). Bin schonmal gespannt auf in 20 Jahren, wenn die Generation "Tokio Hotel" musikalisch erwacht, aber das nur so am Rande... Skapunk langweilt.
@Liam: Na dann mach doch ...