laut.de-Kritik
Wertiger Lückenfüller aus den Niederlanden.
Review von Michael EdeleMit "Silhouettes" könnten Textures gleich mehrere Lücken zu schließen und die Fans unterschiedlicher Lager vereinen. Wer den wohl verblichenen Strapping Young Lad hinterhertrauert und mit der kommerzielleren Ausrichtung von Soilwork nicht viel anfangen kann, der ist beim dritten Rundling der Holländer an der richtigen Adresse.
Denn das heftige Gebretter des Openers "Old Days Born Anew" erinnert sicher nicht an kommerzielle Klänge - dafür aber die Vocals schwer an Björn 'Speed' Strids derbe Stimme. Mit dem Einsetzen der melodischen Keys und der klaren Stimme im Refrain taucht der Name Devin Townsend auf, bis die Nummer gegen Ende noch in Richtung Meshuggah schwenkt.
Damit ist der Kurs der Scheibe abgesteckt, schließlich tummeln sich auch die restlichen acht Tracks im Umfeld genannter Bands. Ein Paradebeispiel ist "Laments Of An Icarus", das mit dank vertrackter Rhythmik sehr breaklastig rüberkommt.
Es lohnt sich wirklich, den einzelnen Instrumenten besondere Aufmerksamkeit zu widmen. Hier sind wahre Meister am Werk. Auch bei "Storm Warning" geht es sehr rifflastig zur Sache: Meshuggah-Fans kommen bestens auf ihre Kosten.
Ein wenig mehr in die Sludge-Ecke dringen Textures bei "State Of Disobedience" vor, wo sie gar das ein oder andere Hardcore-Riff miteinfließen lassen.
4 Kommentare
Schönes atmosphärisches Prog/Tech-Metalalbum mit Gesang/Shouts und Meshuggah-Einflüssen.
Albumstream:
http://www.myspace.com/textures
Scheint deutlich straighter-grooviger als die älteren Alben zu sein.
Diese polyrhthymischen Stücke mit den vielen Breaks erfordern einiges Durchhaltevermögen, bevor die Songs zünden. Was mir nicht so gefällt, ist der allgegenwärtige Gesang. Gewildert wird durch einigen Genres, wobei das Hauptaugenmerk auf Thrash und Death liegt. Es gibt auch wirkliche seichte "Pop-Einschübe" (Awake) - was mich dann wieder etwas an den Standard-Metalcore erinnert. Hmm, tu mich schwer mit dem Album - hin und hergerissen. Technisch vortrefflich (auch wenn Soli außer eher Seltenheit sind), sehr abweschslungsreich (von episch bis knüppelhart) vs. nerviger Nonstop-Gesang. Gerade letzter Punkt raubt der Musik einfach die Atmosphäre. Dennoch gibt es Tracks "One Eye for a Thousand", die mehr Entfaltung zu lassen. Die Bands lassen sich zwar nicht unbedingt vergleichen, aber Communic bzw. Nevermore schaffen es besser progressiv Thrash Metal dem Höhrer eingängig zu machen.
Hm den Gesang find ich ziemlich gelungen und hat imo mit Metalcore (Chorus bzw. Emo-Refrain) recht wenig zu tun.
Ich find den Klargesang eigentlich sehr "metaltypisch" und würds grob in die Soilwork Richtung einordnen.
Der macht einige Songs für mich verdammt catchy.
Der Vergleich zu Communic/Nevermore passt wirklich nicht so gut da Textures härter ist und die beiden anderen Bands wesentlich klassischer sowohl musikalsich als auch gesanglich.
Der Textures Gesang sagt mir wesentlich mehr zu als der hohe Gesang bei vielen klassischen Progmetalbands.
@ode to the sun («
Ich find den Klargesang eigentlich sehr "metaltypisch" und würds grob in die Soilwork Richtung einordnen. »):
Nö. Devin Townsend.
Grundsätzlich lässt sich das Album so aufteilen: Hart: Meshuggah, Sanft: Townsend.
Trotzdem ein schönes Album.