laut.de-Kritik
Auch Stehlen will gelernt sein.
Review von Jasmin Lütz"Butterfly House" sei eine "fantastic hommage" an den Mersey Beat der Sechziger, schreibt der NME und trifft damit den Nagel auf den Kopf. Tja, auch Stehlen will eben gelernt sein.
Als Quintett - Gitarrist Bill Ryder-Jones verließ 2008 die Gruppe - präsentieren die Liverpooler auf "Butterfly House" erneut entspannten Hippie-Folk-Sound, dennoch handelt es sich bei diesen zwölf Songs um keinen plumpen Hippie-Abklatsch. Knallige Popblüten und der gewohnt nostalgische, aber keineswegs nervtötende 60s-Power-Sound treffen hier meist recht melancholisch aufeinander.
Duschkabinen-Evergreens wie "In The Morning" sind nicht leicht zu toppen. The Coral erschaffen neue verträumte Melodien, die sich sofort einprägen wie bei "Green Is The Colour". "Butterfly House" schreit einfach nur nach Sommer, Sex und großer Liebe.
Neben der abwechslungsreichen Instrumentierung (die Gitarren ufern dabei auch gerne mal etwas aus) sorgt James Skellys wunderbare Stimme immer wieder für emotionale Höhepunkte. James könnte auch den Mensa-Speiseplan im Campusradio vorlesen und man würde dabei dahin schmelzen.
Auf den rockigeren Eröffnungssong ("More Than A Lover") folgen ruhige Stücke wie "Walking In The Winter" oder auch der mehrstimmige Titel-Track "Butterfly House". "Two Faces" überzeugt mit beschwingter Beach Boys-Harmonie. Der wahre Ohrwurm dieser Platte ist die erste Singleauskopplung "1000 Years".
Noch mehr als zuvor zeigen The Coral sich beeinflusst von Byrds und Beatles ("Falling All Around You"), daran ändert auch der Produzent John Leckie (The Stone Roses, The Verve oder Radiohead) nichts. Skelly und seine Bandmitglieder nehmen von den Reichen und geben dem bedürftigen Hörer. So dürfen sie gerne weiter in der Vergangenheit nach Inspiration suchen.
3 Kommentare
ein gutes album
Ff
Seit einiger Zeit höre ich das neue Album von The Coral ?Butterfly House?. Gestossen bin ich auf das Album durch www.laut.de.
Dort überzeugte mich die Rezension des Albums. Besonders sprach mich der Verweis auf Sommer-Musik und 60er Jahre.
Obwohl ich eigentlich wenig damit anfangen kann, (bin halt kein Kind der 60er), sind die Songs so schön komponiert, dass ich immer wieder weg schmelze. Die Musik macht einfach gute Laune. Mein Hit ist ?Walking in the winter?.