laut.de-Kritik
Ein paar gute Rocknummern mit arschcoolem Gesang.
Review von Michael EdeleWarum hat eigentlich keiner Kostas Seremetis die Fresse poliert und ihn direkt zurück an den Schreibtisch geschickt? Wer Kostas Seremetis ist? Der Kerl, der das furchtbare Artwork von "Born Into This" verbrochen hat. Für so was gehört man eigentlich direkt mit den Eiern am Kirchturm aufgehängt ...
So sehr sich Kollege Cordas vor sechs Jahren noch über die fulminante Rückkehr von The Cult und das entsprechend gelungene Cover gefreut hat, so sehr muss man sich heute den Brechreiz verkneifen - zumindest in Sachen Covergestaltung. Doch auch in Sachen Musik lässt sich leider Gottes nicht in den Lobgesang des Kollegen zu "Beyond Good And Evil" einstimmen, den ich damals ohne zu zögern unterschrieben hätte.
"Born Into This" ist zwar ein gutes Album, allerdings fehlt zumindest ein wirklicher Übersong, und von einem Drummer wie John Tempesta (Ex-White Zombie/Testament) hätte ich auch einen härteren Punch erwartet.
Der Einstand mit dem Titeltrack ist in Ordnung, aber auch nicht mehr. Der zündende Funke springt nicht über, und die Melodien wollen auch nicht so recht greifen. Auch der Fadeout am Ende des Songs wirkt ein wenig seltsam. Dafür holt "Citizens" direkt danach die Kohlen aus dem Feuer. Die Nummer rockt, hat tolle Melodien und einen lässigen Sänger, der einfach weiß, wie man große Gesangslinien schreibt. Allerdings stellen sie ihre Fans im Anschluss ganz schön auf die Probe. "Diamonds" klingt durch die Drumpatterns und den Basslauf schon schwer nach Britpop und ist fast schon discotauglich.
Auch bei "Dirty Little Rockstar" hat man an dem Beat zunächst ganz schön zu knabbern. Allerdings hat der Song durch Astburys Gesang einfach was Arschcooles und schrammt damit ganz knapp am Schiffbruch vorbei, nur um das Steuer mit "Holy Mountain" wieder herum zu reißen. Die Ballade klingt schwer nach Johnny Cash und ist nicht nur deswegen einer meiner Favoriten. Mit "I Assassin" liefern The Cult ein ordentliche, wenn auch nicht überragende Rocknummer ab und lassen ihr Talent als Songwriter erst mit "Illuminated" wieder aufblitzen.
Das epische "Tiger In The Sun" klingt zunächst noch ein wenig unauffällig, gräbt sich aber nach und nach doch tiefer ins Gedächtnis. Mit den beiden abschließenden "Savages" (das von den Gitarren her hin und wieder ganz schön schräg klingt) und dem finalen "Sound Of Destruction" stehen zwei weitere gute Rocknummern auf dem Programm, die ihren Ohrwurm-Charakter erst nach ein paar Durchläufen offenbaren. Klassiker werden das vermutlich keine, aber zumindest sollte man die Herren von The Cult noch nicht vorschnell abschreiben.
2 Kommentare
Geil!!!!!!!! THE CULT, IAN ASTBURY!!!!!!!!!! Gehen die auf Tour in Deutschland?????
Die aktuelle Scheibe ist doch wumpe, wenn man Lil´ Devil, Wildflower, She sells Sanctuary, Love, Rain, Revolution etc. live zu hören bekommen könnte!!!!! ich liebe The Cult!!!!!!
sound of destruction ist so schön, dass ich heulen könnte. ein meisterwerk, dass mich an die "the cult - selftitled" erinnert... der rest ist nicht so mein fall...