laut.de-Biographie
The Pretty Reckless
"Meinen ersten Song schrieb ich noch vor meiner Einschulung. Ich glaube, er handelte vom Tod des Hundes meines Vaters", sagt The Pretty Reckless-Frontgirl Taylor Momsen.
Teenies in aller Welt kennen Taylor Momsen vor allem aus dem Fernsehen. In der Rolle der Jenny Humphrey mimt die 1993 in St. Louis, Missouri geborene Taylor fünf Jahre lang das schwarze Familienschaf. Was viele Fans der Amerikanerin zwischen den Jahren 2007 und 2012 aber nicht wissen: Taylor wollte eigentlich Musikerin werden.
Bereits im Alter von fünf Jahren schreibt sie besagten ersten Song. Im selben Jahr besucht sie ihr erstes Konzert: "Ich war bei den The White Stripes. Es war laut, aggressiv und fantastisch. Von da an wusste ich, dass ich irgendwann mal selbst auf einer Bühne stehen will", erinnert sich die Sängerin und Schauspielerin.
Bis es soweit ist, ebnet sich Taylor Momsen aber erst einen Weg durchs Model- und Film-Business. Mit diversen Neben- und Hauptrollen in amerikanischen TV- und Kino-Produktionen, katapultiert sich Taylor im Laufe des ersten Jahrzehnts des neuen Jahrtausends zunehmend ins öffentliche Rampenlicht: "Ich war während dieser Zeit immer auf der Suche nach geeigneten Musikern und Produzenten, die meine musikalischen Visionen teilen", sagt Taylor, die neben dem Mikrofon und dem Klavier auch gut mit der Gitarre umgehen kann.
Im Jahr 2009 ist es dann endlich soweit. Taylor trifft in New York auf den Produzenten Kato Khandwala (Papa Roach, Drowning Pool), der der Sängerin sogleich eine Band zur Seite stellt. Das erste Konzert findet Anfang Mai 2009 in einem kleinen New Yorker Club statt. Nach einigen Rechtsstreitigkeiten muss sich die Band jedoch umbenennen: Aus The Reckless werden The Pretty Reckless.
Das Kollektiv bleibt aber nicht lange zusammen. Kurz bevor die Combo im Frühjahr 2010 die Arbeiten für das Debütalbum beginnt, wird das halbe Personal ausgetauscht. Letztlich entern Taylor Momsen, Ben Phillips (Gitarre) und Jamie Perkins (Schlagzeug) die House Of Loud Studios in New Yersey. Das im August veröffentlichte Debütalbum trägt den Namen "Light Me Up".
Die anschließende erste Headliner-Tour führt die Band quer über den Erdball. Den Schlusspunkt setzt ein Konzert im australischen Perth im März 2012. Doch The Pretty Reckless haben Blut geleckt. Nach weiteren Support-Dates für Evanescence und Marilyn Manson und der Rekrutierung des Bassisten Mark Damon begibt sich die Band im Jahr darauf erneut ins Studio, um den Debüt-Nachfolger aufzunehmen.
Das Album "Going To Hell" erscheint im März 2014 und macht seinem Titel alle Ehre. Momsens markantes Organ trifft auf wüste Metal-Riffs und treibende Drums – eine Mischung, die sich so schnell nicht ändern soll: "Wir sind eine Metal-Rock-Band. Und das wird auch so bleiben. Wer denkt, dass mich früher oder später der Pop einlullt, der hat sich getäuscht."
Mit dem dritten Studiowerk ändert sich aber dann doch einiges bei den Amis. Taylor Momsen äußert sich nur noch genervt über ihre 'Gossip Girl'-Vergangenheit. Auch freigelegte Brüste und blanke Pobacken bekommt man auf Konzerten der Band nur noch selten bis gar nicht zu Gesicht. Und statt sich mit eingängigem Alternative-Rock weiter in Richtung Mainstream zu bewegen, nehmen The Pretty Reckless mit den Alben "Who You Selling For" (2016) und "Death By Rock And Roll" (2021) die Abzweigung in Richtung Grunge meets Bluesrock.
Noch weiter von ihrem ursprünglichen Stil entfernen The Pretty Reckless sich 2022 mit "Other Worlds". Acht von zehn Songs kommen ohne klassisches Rock-Set-up aus, treibendes Schlagzeug und verzerrte Gitarren sind Geschichte. Ihrem Ruf als energiegeladene Liveband schadet dies nicht. 2023 dürfen The Pretty Reckless die Foo Fighters auf Tour supporten, im Folgejahr erhalten sie dann den Ritterschlag für jede Rockband: Die australische Legende AC/DC lädt Taylor und Co. für ihre Stadiontournee durch Europa ein.