laut.de-Kritik
Dunkel wars, der Mond schien überhaupt nicht helle ...
Review von Manuel BergerMeine letzte Begegnung mit Hekate verlief ja eher unerfreulich. Zum Glück sind Ufomammut nicht gleich Faun und bescheren ihrer "Ecate" eine wesentlich düsterere Huldigung als die Gräfelfinger. Die antike Göttin war unter anderem zuständig für Nekromantie? Joa, kann man sich bei dem hypnotischen Doomprozession der Italiener durchaus vorstellen.
Bevor die basslastigen Altarwalzen jedoch loslegen, wabern erst einmal dröhnende Spacesynthies durch die Boxen. Einem Zehnminutentrack wie "Somnium" darf man schon einmal ein dreiminütiges Aufbauintro gönnen, bevor die Gitarren ins Hirn ballern. Dunkel wirds, der Mond scheint überhaupt nicht mehr helle.
Menschliches verbannen Ufomammut soweit es geht aus ihrer zwischenweltlichen Höhle. Der Gesang verschwindet beinahe im Mix. Im Vordergrund steht alles, das Tiefenfrequenz mitbringt.
Nach der anfänglichen Totalabsorption, kommt "Pluoton" erstaunlich schnell auf den Punkt. Nach nur drei Minuten ist der für Ufomammut-Verhältnisse geradezu schnelle Song schon wieder vorbei. Dabei präsentiert er sich wesentlich aggressiver als der zwar ebenso böse, aber eher lauernde denn angreifende Opener.
Ähnlich kurz geht es nur bei "Revelation" zu. Das allerdings ist als rein instrumentales Interlude konzipiert und lebt von sphärischer Synthesizer-Hypnose. Danach schließt "Daemons" "Ecate" mit voller Ufomammut-Trademark-Breitseite ab. Ein simples Riff, die Amps beinahe berstend vor lauter Fuzz, FX-Grabepik, die Drums beackern im Untergrund stoisch das Trommelfell, sorgfältig aufgebaute Ausbrüche, die der Repetition eine Verschnaufpause bieten, inklusive. Im "Daemons"-Mittelteil knüppelt Vito ein mit Doublebass angereichertes Schlagzeugpattern ein, das seinesgleichen sucht.
Blöße geben sich die Italiener auch in den beiden mittig platzierten Songs "Chaosecret" und "Temple" nicht. Sie spielen eben ihren Stiefel runter, wissen, dass im Grunde alles, das sie tun, zu Fangold wird. Überraschungen bietet "Ecate" keine, dafür bewährte Ufomammut-Qualität. Ein paar Experimente mehr hätten "Ecate" trotzdem sicher nicht geschadet, um sich von Diskographieverwandten abzugrenzen.
3 Kommentare mit einer Antwort
Nach Eve sind mir Ufomammut zu stark in the Doom abgedriftet und haben leider die psychedelischen Effekte immer stärker in den Hintergrund gemixt. Ectate klingt ein wenig besser, als die Opus Werke, aber ich vermisse noch immer das spacige von Idolum. Das einzige, was mich an der Rezension verwirrt, warum werden Ufomammut mit Faun verglichen?
Sie haben denselben DJ.
Das Cover ist ziemlich seltsam. Machen die jetzt einen auf Voivod?
Ecate pumpt das bisher musikalisch recht schwache Jahr 2015 ordentlich auf.