laut.de-Kritik
Unbeschwerte Melodien mit feschen Beats zum Tanzen, Lachen und Singen.
Review von Deborah SchmidtWiederkennungspotenzial: sehr hoch. Unterhaltungsfaktor: großartig wie eh und je. Der charakteristische Sound des selbstbenannten Erfolgsdebüts von Vampire Weekend findet sich auch auf "Contra" wieder, klingt aber trotzdem frisch und sogar eine Prise frecher als zuvor.
Nicht ohne Grund verspricht Drummer Tomson: "Ich denke, wir klingen mehr wie Vampire Weekend als auf dem ersten Album." Anscheinend haben die vier auf ihrer 18-monatigen Welttournee reichhaltige Eindrücke sammeln können, die schließlich auf "Contra" zum Ausdruck kommen. Immerhin begannen die Aufnahmen im Januar 2009 nur zwei Wochen nach dem Ende der Tour.
Der erste Track "Horchata" jedenfalls bestätigt diesen Eindruck und wirft mit diversen Fremdwörtern um sich ("Balaclava", "Aranciata", "Masada") und ist ja eigentlich auch selbst eins. Horchata steht nämlich für den spanischen Namen eines Erfrischungsgetränks. Danke, Wikipedia!
Aber zurück zur Musik. Spätestens beim zweiten Hören ertappt man sich beim Mitsummen. Ähnlich leichtfüßig und mit fröhlichem Gedudel kommen auch "White Sky" und "Holiday" daher.
Besonders heraus stechen die energiegeladenen Titel "California English", "Run" und "Cousins". Vor allem "Run" verbreitet mit südländischem Touch Urlaubsstimmung. Dass der flotte Tanztrack "Cousins" zur ersten Single wurde, verwundert nicht sonderlich, ähnelt er stilistisch doch am ehesten dem Hit "A-Punk" von 2008.
Zeilen wie "Baby, please don't lose your faith in the good earth" in "California English" sind repräsentativ für die positive Stimmung des ganzen Albums. Der Song überrascht mit digital verzerrten Vocals. Mit ebenfalls ordentlich Schwung kommt "Giving Up The Gun" um die Ecke und klingt ausnahmsweise gar nicht so sehr nach den New Yorkern. Owl City und der frühe PlayRadioPlay!-Sound rufen sich hier spontan in Erinnerung.
Tanzen, Lachen, Singen – all das möchte man bei diesen Klängen sofort tun. Vampire Weekend machen einfach glücklich! Dank unbeschwerten Melodien mit feschen Beats und innovativen Klangstrukturen entpuppt sich "Contra" als rundum gelungenes Werk.
44 Kommentare
bin mal gespannt - letztes Album war sehr gut (nur ein Totalausfall auf der Platte). So zwischendurch einfach super, auch wenn die Musik nach einiger Zeit auch etwas anfängt zu nerven.
welcher Totalausfall?
M79 vielleicht ?
das neue Album ist super. Vielleicht nicht mehr so eingängig wie der Vorgänger, aber auf jeden Fall interessanter!
klingt n bisschen wie Mika, kanns aber trotzdem sehr gut leiden
ich hab reingehört und nach 2 songs einen rappel bekommen. da klingt jede afrikanische straßenkombo authentischer. nur, weil wir 2010 zufällig in südafrika wm haben, müssen jetzt nicht auf krampf pseudo-indie-möchtegern-durchstarter noch gehyped werden.
das ist so ein substanzloser müll, dass sich jeder skrupelloserweise mitschuldigt macht, wer dieses wirre musikinstrumente-experimentierfeld als grandiose musik bezeichnet.
super album