laut.de-Kritik

So viel Straße wie möglich, so viel Gangsta wie nötig.

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Ellenbogen, Obacht: Young Jeezy liefert seine Mercer- und Mitsubishi-Mugge auch bei winterlichen Temperaturen und hypenden Hip Hop-Hipstern on point wie Karl 'The Mailman' Malone. Keep it real, Thug Motiviation Teil III bis zum Abwinken wie genervte Auswechselspieler. Das macht Jeezy auf dem standesgemäß-prunkvollen Opener asap klar:

"Feeling my words when I be talking that street talk / No, you be feeling my words when I be talking that street smart / Yeah, school of Hard Knocks, yeah b!tch I graduated / Straight to them hard blocks and nothing was fabricated."

Der Rapper aus Atlanta lädt seine Fans wie immer mit kehlig gerappten Ghetto-Tales und cool-gecroonten Hooklines zum Motivationsseminar für angehende Hustler. Seine Formel : so viel Straße wie möglich, so viel Gangsta wie nötig – und top produzierte Trap-Muzik. Wie man sein Ohr auf den Teerbelag des Trabantenviertel legt, hatte ihm ja zu Beginn der Karriere Jay-Z als Def Jam-Mentor und Beatpicker No.1 gezeigt, und Jeezy enttäuscht Lehrmeister und Fans nicht.

Während das böse pumpende "What I Do" noch der bekannte Dirty South-Knöpfchendreher Drumma Boy schraubte, holt No Name-Producer Lil Jody auf "Everythang", "Nothing" und dem Flocka/Ross-Gedächtnis-Diss "This One's For You" das Beste aus Jeezy heraus. Der 34-Jährige glänzt immer, wenn der Beat sich tonnenschwer und vor allem melancholisch über die Bytes schleppt. Dann darf er auch fast jedes Duell on the iron mic gegen seine hochkarätigen Gäste knapp verlieren.

Im famos-pumpenden Justice-League-Brenner "F.A.M.E." singtrappt ihn der gerade aus SingSing entlassene T.I. an die Knastwand, im schlüpfrigen Boom Bap-Tune "I Do" bleiben Jay-Z und Andre 3000 am längsten standfest. Auf der mehrbödig-abgründigen Highlife-Hymne "OJ" flowen Fabolous und Jadakiss mit Doppelreimen so stimmig wie ein Knabenchor.

Doch Young Jeezy steht auf dem Albumcover und nur wenige Rapper liefern so sicher, gut und kurzweilig ab wie er. "You know the world is waiting / Waiting on 103 / We need some motivation", hieß es im Opener - und zumindest ich kann sagen : "I do I do I do I do!"

Trackliste

  1. 1. Waiting
  2. 2. What I Do (Just Like That)
  3. 3. OJ
  4. 4. Nothing
  5. 5. Way Too Gone
  6. 6. SupaFreak
  7. 7. All We Do
  8. 8. Leave You Alone
  9. 9. Everythang
  10. 10. Trapped
  11. 11. F.A.M.E.
  12. 12. I Do
  13. 13. Higher Learning
  14. 14. This One's For You

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