laut.de-Kritik
2Pac rappt sich einmal mehr aus dem Grab an die Spitze der Charts.
Review von Stefan JohannesbergToter 2Pac, die X-te. Kein Künstler, selbst die Beatles nicht, erfährt so viel posthume Würdigung auf Platte wie der Übervater aller Ghetto-Jungs. Nachdem sich Suge Knight und sein Label Death Row mit dem Material aus 2Pacs früher Phase saniert haben, kommen jetzt die späten Makaveli-Verse an die Reihe. In den USA scheinen seine Raps nichts von ihrer Faszination verloren zu haben, denn "mit Until the End of Time" steht 2Pac wie zu Lebzeiten an der Spitze der Charts. Und wie so oft, zweifle ich am Musik-Geschmack der Amis bzw. der Rap-Fans.
Ich kann mir den Erfolg nur mit 2Pacs Legendenstatus erklären, denn die musikalischen und lyrischen Leistungen bieten nichts, aber auch gar nichts Interessantes, Innovatives oder Lebendiges. Die Musik wirkt so tot wie 2Pac selbst. Nicht, dass Musik immer neu und aufregend sein muss, aber wer 2Pacs Scheiben aus Mitte der Neunzigern wie "Strictly 4 my N.I.G.G.A.Z" ('93) oder "Me against the World" ('94) besitzt, wird dieses Album nur als müden Abklatsch alter Zeiten empfinden. Ob nun ausgelutschter G-Funk ("Lil Homies", "When Thugs cry"), posende Ghettohärte ("All out", "World Wide Mob Niggaz") oder kitschige Töne wie bei "Until the End of Time" mit Mr. Mister!! "Broken Wings"-Sample, die Beats sind heutzutage einfach nur noch zweitklassige Ware.
Das lyrische Rezept reißt mich auch nicht mehr vom Hocker. Es besteht hauptsächlich aus der bekannten pac'schen Zutat des kritischen Ghetto-Thugs, der mal mehr, mal weniger sexistisch daher kommt. 2Pac versteht es wie kein anderer Rapper, seine Black Consciousness-Einstellung mit der typischen Gangsta-Attitude zu verbinden. Doch leider schmecken die Reime etwas bitter, denn ihr Haltbarkeitsdatum ist seit fünf Jahren abgelaufen. So ist das ganze Album höchstens als Nostalgie-Trip interessant. Rest in Peace und auf Platte.
6 Kommentare
Until the end of time ist mit Sicherheit ein qualitativ stärkeres Album als seine gemixten Nachfolger. In meinen Augen eines seiner besten Alben! Kann die Redaktionsbewertung deshalb nicht nachvollziehen
an der spitze der charts? das zeigt wie blöd die amis sind. der typ war schon zu lebzeiten langweilig.
ohhh lasst die toten ruhen
nein spass...
@ felixthecat78: du hast ja sooo recht
ihr seid so scheisse.....
Der Output zu Lebzeiten reicht völlig.
@lautuser (« Der Output zu Lebzeiten reicht völlig. »):
für legendenstatus, richtig.