laut.de-Kritik
Ein perfekter Kreis, der nicht nur Tool-Fans mit einbezieht
Review von Martin MengeleBilly Howerdel hatte seit seinem Engagement bei Tool einiges an Songs zusammengeschrieben. Als halbstündige Mammutopern für Sänger Maynard gedacht, schnippelte er die besten Parts seines Songmaterials zu einer funkelnden Collage heraus. Maynard komponierte seine leidenschaftlichen Texte hinzu, und bastelte eine 45-minütige Hommage an seine Kumpels und Kumpelinnen ("Mer De Noms").
Zugegeben, mehrere Stimmspuren ineinander gemischt können wirken, wie die Schnörkel und Putten einer barocken Basilika. Howerdel gelingt es aber, Maynard in der Ouvertüre "Hollow" mit der überragenden Präsenz einer Maria Callas dem Publikum entgegentreten zu lassen. Vielleicht ein bischen kitschig, unkt mein Chefredakteur.
Pointierte Simmlagenwechsel, die Songschreiber Howerdel seinem Sänger da aufzwingt. Fühlt sich im Nacken an, als ernteten Zwerge dort ihren Schnittlauch. Über die schleppenden Riffs von "3 Libras" gleitet Maynard noch federleicht ab. "Thinking Of You", mit dem technoiden Beat verlangt ihm aber sein ganzes Talent zur Diva ab. Mit dem flehenden "Brena" verliert er sich dann in einer selbstdarstellerischen Da-capo-Arie, die uns auf ausgefallene Liveperformances in diesem Sommer hoffen läßt.
Auch im visuellen Bereich ihrer Kunst haben die Perfektionisten nicht gespart. Die Singleauskopplung "Judith" hat kein geringerer als David Fincher ("Sieben", "Fight Club") auf Zelluloid gebannt. Und vorab gibt's ne geflashte Homepage, um die Fans anzufixen.
Maynard hat gar heftig gefeilt an seiner Technik, orientiert sich aber am Muster seiner Tool-Vergangenheit. So God bless him, werden die Fans jubilieren. Ein perfekter Kreis, der nun auch noch mehr Neunzollnagler und Rammsteiner mit einbeziehen wird, beginnt sich zu schließen. Metaphern für Gebete und Flüche ausspuckend...
28 Kommentare
sorry wenn es schonmal geposted wurde, hab's mir eben heute zugelegt und wollt meine Meinung mal teilen:
Also ich finde nach dem 2 oder 3 Lied merkt man das das ganze nicht so einfach zugänglich ist wie man Anfangs annahm, ins Ohr geht beim ersten durchhören natürlich gleich "3 Libras", aber der Rest der CD will anfangs nicht wirklich überzeugen. Aber wenn man sich ein wenig zeit für die CD nimmt, ändert sich das wirklich mit der Zeit.
Irgendwie kommt es mir auch vor als hätte ich derartigen Sound und eine derartige "Komposition" bei keiner Band vorher gehört. Und das macht die CD irgendwie besonders.
Sagt mir was ihr wollt, ich find das Album einfach überzeugend!
Ich finde das Album genial.
Der zweite Teil ist etwas schwächer als der erste,gefällt mir aber auch sehr gut.
finde es auch ziemlich gut; und die tatsache, dass man so etwas nicht so häufig zu hören bekommt, macht das album eigentlich nur noch interessanter.
also, es wird mal wieder zeit, dass dieses nebenprojekt mehr aufmerksamkeit erregt und alsbald ein neues werk rausbringt
5 jahre später:
das album ist immernoch hammer
@lateral (« 5 jahre später:
das album ist immernoch hammer »):
Jep, so siehts aus
Schliess mich meinen Vorschreibern voll an