laut.de-Kritik
Ohne Vorspiel tritt der Brooklyn-Dreier aufs Pedalbrett.
Review von Matthias MantheViel programmatischer kann ein Shoegazing-Act seine jüngste Veröffentlichung kaum betiteln. Gegen die Wand geht's auf diesen frischen und zugleich althergebrachten 16:41 Minuten. Denn natürlich gilt für der New Yorkers Streich auch diesmal: Same olds, same goods.
Am Grundsatz, dem weißen Rauschen brutzliger Gitarren einen äußerst treibenden 60s-Beat zur Seite zu stellen, hat sich seit "Exploding Head" nichts geändert; nach wie vor sitzt der Drummer und Bandschrittmacher Jay Space den Gitarren im Nacken wie Uma Thurman die Adrenalinspritze in der Brust. Ohne Vorspiel tritt der Brooklyn-Dreier aufs Pedalbrett und sucht erst gar nicht nach Umleitungen an der Wall of Sound vorbei.
Oliver Ackermanns Vocals umarmen den Raum von hinten. Seine Gitarrenarbeit verzichtet auf offensichtliche Kunstkönnereien, sondern reißt lieber Frequenzspektren ans und übers Limit.
Kontraste zum Full-on-Programm bieten die fünf Tracks kaum, sieht man mal vom morbidmelodiöseren Vintage-Charme von "So Far Away" und "Onwards To The Wall" ab, der so oder so ähnlich auch aus der Raveonettes-Feder stammen könnte.
Somit schließen wir mit einem Kommentar der Plattenfirma Dead Oceans (Destroyer, John Vanderslice) zum Master der EP: "The loudest one ever submitted tot he label for approval". Fröhlichen Tinnitus!
1 Kommentar
So Far Away erinnert mich mal stark an Driver's Seat von Sniff'n the Tears... Gute EP, harmloser als die Vorgänger, irgendwas zwischen 3 und 4 Punkten passen schon. Werd sie mir heut mal live geben.