laut.de-Kritik
Melodiöse Popmuster mit der Härte und Kälte eines Maschinenparks.
Review von Gregory BritschEs ist ja noch nicht lange her, dass Larry T. mit seinem Electroclash-Gefasel und selbigem CD-Sampler eher unbeabsichtigt einen mächtigen Medienhype lostrat, dessen Folgeerscheinungen so langsam abzuflauen scheinen. Was das mit Adult zu tun hat? Nun, das unter diesem Alias fungierende Pärchen Nicola Kuperus und Adam Lee Miller produzierte schon Electro oder "ultra-synthetic music", wie sie es nennen, als die Protagonisten dieser PR-Seifenblase von Begriffen wie artsy fartsy, retro & co noch keinen blassen Schimmer hatte.
Zwar kann auch Adult eine gewisse Kunst-Affinität nicht abgesprochen werden, jedoch stellen Kuperus und Miller diesen Aspekt ihres Schaffens nicht betont in den Vordergrund. Man gibt sich da eher down to earth und schreibt ehrliche Electropop-Tracks, die in ihrem Sinne einen auffallenden Grad an Kühle und Punk-Spirit aufweisen. Dennoch bleibt der Aspekt der Tanzbarkeit nicht außen vor. Adult gelingt es, mit ihren Synthies und Drumcomputern eingängige melodiöse Popmuster mit der Härte und Kälte eines Maschinenparks zu kombinieren.
In Verbindung mit dem markanten Gesangstil von Nicola Kuperus und ihren ironischen Texten, in denen sie bisweilen auch mit hämischen Humor über Beziehungen oder irgendwelche Nichtigkeiten singt, entsteht unter ihrer Ägide so mancher eigenwilliger und doch mitreißender Stomper für die Floors der Welt. So wie etwa "Kick in the Shin" oder "Shake Your Head". Wie konstatierte doch unlängst Dr. Lektrolove: "Adult do what they do best: creating rigid synth anthems". Stimmt. Und die Electroclashies können einpacken.
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