laut.de-Kritik
Da schunkelt selbst der Gast-Papagei des Kritikerkollegen.
Review von Mathias MöllerAlexisonfire sind mir aus dem Jahr 2006 in Erinnerung als nette, aber weitgehend harmlose Post-/Hard-/Emo-/Wasauchimmer-Core-Band. Ihr "Crisis" gab dem Hörer ordentlich auf die Fresse und brachte immerhin den Gast-Papagei des Kollegen Bättig zum Schunkeln.
Nach ein paar Durchläufen verschwand Alexisonfire in einer unteren Schublade des musikalischen Gedächtnisses. Und auch 2009 gilt für die Kanadier das Prädikat "mostly harmless".
Dafür sind Alexisonfire nun melodiöser geworden. Mitunter erinnern sie gar an die virtuosen Thrice, die sich getrost als die Könige der Melodie im Postcore bezeichnen dürfen. Tracks wie "Emerald Street" oder das wunderbar fließende "Sons Of Privilege" kommen dem Ideal schon recht nah.
Zwischendurch packt das Quintett gerne noch den Vorschlaghammer aus, allerdings immer mit Hörbarkeit im Hinterkopf. Erfreulicherweise. Auch die Shouts sind mittlerweile deutlich verständlicher als noch zuvor. Und mit "The Northern" sowie dem abschließenden "The Burial" gibt es sogar ruhigere Töne an die Hand.
Allein die Produktion macht Sorgen. "Heading For The Sun" und "Midnight Regulations" klingen fast inakzeptabel blechern. Schade, spielen Alexisonfire durchaus sauber und anspruchsvoll. Zusammen mit ihren sozialkritischen (und zunehmend ebenfalls anspruchsvollen) Texten ergibt sich ein durchaus positives Gesamtbild, auch wenn dem ein oder anderen Song eine etwas kürzere Spieldauer sicher dienlich gewesen wäre.
So bleibt am Ende ein zwiespältiges Urteil. Auf der einen Seite ist das Feld, das Alexisonfire beackern, seit Jahren mit zahlreichen Bands gut bestellt und nicht wirklich das spannendste aller Genres (im weiteren Hardcore-Sinn fallen mir mit Cloak/Dagger, Paint It Black, Gallows oder Fucked Up gleich einige innovativere Bands ein). Andererseits muss man Pettit, Green, MacNeil, Steele und Hastings attestieren, dass sie auf einem guten Weg sind. Ich höre da gerne noch mal hin.
6 Kommentare
Ich finde das Album gelungen. Für mich hörbar mehr PunkRock-Elemente, dafür weniger Screamo-Parts und das steht den Jungs ziemlich gut. Der Unterschied zu den anderen Alben ist deutlich hörbar, aber ich find es nicht schlechter..nur anders gut
bei der review kommt die frage auf, ob sich der herr schreiberling wirklich mit der band auseinandergesetzt hat. man denkt fast, als würde es sich hier um eine der etlichen 08/15 -core was auch immer taking-back-sunday-ähnliches-rumgeheul-bands handeln. is aber nich so.
ich mag den neuen stil bisher gar nicht
an die ersten beiden alben kommt jedoch trotzdem recht wenig ran.
seh ich ähnlich
chrisis fand ich sehr gut, da ich dort die vorherigen elemente und einige eingängigere wiederfinden konnte. das neue könnte genau so gut im radio laufen, da man sich von dem brei eh nichts merkt außer young cardinals, das mit abstand das beste lied des albums ist.
Bisher bestes Album der Band. Das Album braucht seine Durchläufe aber irgendwann wird man süchtig. Diese Energie, dieser Gesang. Und dann endet das ganze mit "Burial". Fantastisch. Ein Schritt in die absolut richtige Richtung!
Mochte die Shouts auf Crisis viel lieber , die " neue" Platte ist mir zu harmlos .