laut.de-Kritik
Hier bleibt kein Petticoat ungelupft.
Review von Michael EdeleNachdem es im Angel City Outcasts-Camp die letzten Jahre ganz schön gerappelt hat, präsentieren die Jungs mit ihrer selbstbetitelten, dritten Scheibe also nicht nur ein Dutzend neuer Songs, sondern auch ihr neues Line-Up. Und weil's so schön ist, auch gleich mal noch einen leicht veränderten Stil.
Den sleazigen Einschlag, welchen sie mit dem Opener "Five Guns West" präsentieren, hatte sie ja schon immer dabei. Aber neben der bluesigen Ausrichtung kommen auch immer wieder ein paar Southern Rock-Elemente oder sogar ein gewisses Country-Feeling auf. Gerade ein Track wie "Doghouse Blues" klingt beinahe wie eine Nummer von Johnny Cash auf Punkrock. Country Punk, oder wie?
Coole Mischungen aus den bekannten Sleaze- und den neugewonnen Southern Rock-Elementen gibt es in "Don't Break Me Down" oder dem mit tollem, weiblichen Gastgesang verzierten "Hold On" sehr schön nachzuhören. Auch leichte Geigenklänge dürfen es in "Wild Hearts" mal sein, doch mit dem typischen Streichergeschmachte der meisten anderen Bands, hat das hier glücklicherweise nichts zu tun.
Weitgehend rocken die Herren aus Los Angeles einfach kräftig drauf los und kommen mit Stücken wie "Going Crazy" oder "Sidewinder" stellenweise verdammt nah an manche Glanztat der Heartbreak Engines heran. Hier bleibt kein Petticoat ungelupft und keine Tolle ungegreast. Vor allem die Gitarrenarbeit bei "Sidewinder" ist bärenstark.
Enttäuschungen dürften bei Fans der ersten beiden Scheiben wohl ausbleiben. Fans der genannten Bands riskieren auch mal ein Ohr und wenn die Jungs irgendwo live auf der Bühne stehen, wird eh alles gut.
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