laut.de-Kritik
Geschredderte Härte, filigrane Melodie und groovende Moshparts.
Review von Michael EdeleHarte Zeiten benötigen harte Musik. Nach dem Prinzip dürften sie bald in Spanien verfahren, schließlich bewegt man sich dort wirtschaftlich, ähnlich wie in Griechenland, nahe am Abgrund und muss sich auf erwähnte harte Zeiten einstellen.
Akustische Schützenhilfe leisten dabei Angelus Apatrida, denen mit ihrem dritten Album "Clockwork" endlich der Sprung in den Rest Europas gelingt. Wie bei den Brasilianern Korzus, die letzte Woche mit "Discipline Of Hate" ebenfalls zum ersten Mal in Europa veröffentlichten, setzen die Spanier auf technisch hochwertigen Thrash Metal.
Allerdings wandeln Angelus Apatrida weniger auf den Spuren von Slayer, Forbidden und Exodus, sondern mischen eher Testament, ein wenig Megadeth und immer wieder eine Portion Destruction in ihr Gebräu. Vor allem Shouter und Gitarrist Guillermo Izquierdo setzt seine Stimme sehr abwechslungsreich ein und klingt damit zumindest bei "Of Men And Tyrants" stellenweise wie Schmier himself.
Beim Titeltrack bewegt sich der Mann hingegen verdammt nah an der rauen Gesangsstimme vom Testament-Häuptling Chuck Billy. In "Get Out Of My Way" mimt er auch mal den Dave Mustaine. Der Kerl versteht es einfach, sich seinen Songs entsprechend anzupassen. Der vereinzelte Klargesang in "My Insanity" kommt ebenfalls richtig gut. Daran sollten sich die Jungs vielleicht noch ein wenig öfter versuchen.
Aber auch der Rest der Mannschaft begeistert durchaus und legt eine extrem schmackhafte Mischung aus geschredderter Härte, filigraner Melodie und groovenden Moshparts hin. So ganz kommen die Jungs an Exodus dann doch nicht vorbei und ballern in "Legally Brainwashed" ein Geschoss in bester Gary Holt-Manier aus dem Lauf.
Als Coverversion gibt es abschließend noch Maidens "Be Quick Or Be Dead", das in einer kernigen Thrash-Version mindestens so viel Spaß macht wie im Original. Wer mit Korzus auf den Geschmack von Thrash aus Regionen abseits der typischen Metropolen gekommen ist, sollte Angelus Apatrida auf jeden Fall anchecken.
3 Kommentare
schon in anderen reviews wurde angepriesen, dass clockwork verdammt gut sein soll. ich hab's mir direkt mal bestellt.
Ich hab nur bis Thrash Metal gelesen... jetzt hör ich mal rein.
mit der neuen soulfly (hab ich mir erst jetzt gekauft) mein thrash highlight des monats. ^^