laut.de-Kritik

Musik für Faule und nicht Bürokratiegeile.

Review von

"Musik für Faule und nicht Bürokratiegeile". Ja, da lacht das Herz des ordentlichen Studenten der Verwaltungswissenschaft. Dieses Zitat stammt von Angie Reed, die damit das künstlerische Schaffen ihres Alter Egos Barbara Brockhaus umschreibt, einer vom Büroalltag gelangweilten Tippse.

Basierend auf der angeblich ersten Sekretärinnen-Rap Show der Welt, präsentiert Babs gemäß dem beigefügten Waschzettel u.a. eine Mischung aus Performance, Comedy, Theater und Bildender Kunst. Allein das aufwendig gestaltete Booklet spricht Bände, und nicht umsonst erscheint dieses Album auf dem Label der Chicks On Speed.

Beim Durchhören kommen unweigerlich Assoziationen hoch bezüglich einer anderen, einschlägig Bekannten: Peaches. Angie Reed agiert ähnlich selbstbewusst, wenn es darum geht, ihre Ansichten und Phantasien bezüglich GV und anderen Dingen mehr oder weniger offensiv im nasalen Gestus einer Minnie Maus zu vertreten. Und das auch noch ohne den in diesem Zusammenhang gern verwendeten Warnhinweis mit auf dem Cover.

Musikalisch hat Angie Reed ein nettes Potpourrie an unterschiedlichen elektronischen Stilrichtungen zu bieten, das sie unter Mithilfe von Patric Catani und Bomb 20 aus dem Puppetmastaz-Umfeld produzierte. Deren Electro-Hip Hop-Stil z.B. bei "Jungle Gigolo" mit einem Auftritt von Chilly Gonzalez einfloss. Ganz anders sieht es bei "I Think I Love Him" aus, wo Reed auf der Gitarre einen garagigen Sound vor sich hin schrammelt. Insgesamt gesehen kann Frau Brockhaus ganz gut unterhalten, ohne spektakulär aus der Rolle zu fallen.

Trackliste

  1. 1. I Don't Do Dirty Work, Sucka!
  2. 2. Cosmo Ho
  3. 3. No Pony
  4. 4. Psychic Dick
  5. 5. I Think I Love Him
  6. 6. Disco Club
  7. 7. Loose Those Pants
  8. 8. Brrrockaround...
  9. 9. Tripple Nipple
  10. 10. Habibi
  11. 11. Jungle Gigolo
  12. 12. "?"
  13. 13. Nocturnal Itch

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