laut.de-Kritik
Rhythmische Diskoturnstundenübungen aller Art.
Review von Klaus TeichmannSommer 2001 - irgendwo an einem See in Süddeutschland: Achtjährige Mädchen stimmen den alten Bangles-Hit "Eternal Flame" an. Text- und melodiesicher, versteht sich. Woher kennen die das Lied aus dem Ende der 80er Jahre? Atomic Kitten ist die Antwort. Die Liverpooler Girl-Band macht sich auf ihrem ersten Album "Right Now" um die Pop-Denkmalpflege verdient - ein paar eigene Hits gibt es auch noch.
Über den Chart-Dauerbrenner "Whole Again" muss nichts mehr gesagt werden - jeder der nicht in den letzten Monaten schnell genug das Radio abstellte, hat ihn schon genießen dürfen. Mehrfach. Die meisten Stücke, "Follow Me" oder "Cradie" beispielsweise, funktionieren recht ähnlich. Seichter Pop plätschert dahin, elektronische Spielereihen, wummernde Beats oder wenigstens einmal ein Gitarren-Riff - Fehlanzeige.
Etwas einfallsreicher kommen die Songs "Right Now" und "Geat Real" daher. Bei beiden gibt es ein schönes 80er Retro-Intro - kurz darf man mit durch die Straßen von San Francisco fahren. Allerdings nur sehr kurz. Dann geht wieder das chorale Gehüpfe los - rythmische Diskoturnstundenübungen aller Art.
Atomic Kitten sind einfach nur die nächste Runde der Girl-Pop-Tralala-Retortenbands. Ob Herzschmerz- oder Gut-Drauf-Liedchen - die drei von Atomic Kitten kommen im Gegensatz zu Geri Halliwell immerhin ohne Gebrauchsanweisung mittels Symbollegende im Cover aus. Den Achtjährigen wird es freillich egal sein - wenigstens bis sie neun sind.
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