laut.de-Kritik
Experimentelles mit dem Ex-Helmet-Drummer.
Review von Gregory BritschZum Projekt Battles zählen die Musiker John Stanier, David Konopka, Ian Williams, Tyondai Braxton. Letzterer arbeitete unlängst mit Prefuse 73 auf dessen Album "Surrounded By Silence" zusammen. Vor allem wird aber der Name Stanier noch ein Begriff sein, war dieser doch in der Vergangenheit Drummer bei Helmet.
Heute schwingt Stanier u.a. bei Tomahawk die Stöcke. Sein präzises, druckvolles Schlagzeugspiel bildet denn auch eine verlässliche Konstante in dieser stilistischen wie musikalisch anspruchsvollen Melange, die alles andere als geradlinig auftritt.
Denn die Musik von Battles ist irgendwo zwischen Postrock, Elektronik und Improvisation zu verorten. Eine Art live aufgenommener Frickel-Jam, gekennzeichnet durch abstrakt-experimentelle Züge, elektroakustische Verzerrungen sowie einem latenten Wummern in den unteren Frequenzbereichen.
Wie gemacht also für das vermehrt auf Indie-Pfaden wandelnde Warp-Label. Gleichermaßen schräg und unkonventionell weisen die größtenteils durch Buchstabenkürzel betitelten Stücke in ihrer Abstraktheit auch durchaus Bezüge zu Krautrock auf.
Die Zusammenfassung zweier EPs beinhaltet sprichwörtlich ein Battle, eine Auseinandersetzung, bei der Schlagzeug, Gitarrenspiel sowie Elektronik anfänglich nicht so wirklich eine Einheit bilden wollen. Doch der erste Eindruck trügt. Die nebenbei einfließenden, künstlich generierten Klänge und Geräusche – die zwischen Glockenspielmutationen, Echolot und Morselauten oszillieren – sorgen zwar immer wieder für Sperenzien in den aufgeführten Themen.
Und scheinbar wursteln die Musiker in sich gekehrt vor sich hin. Doch letzten Endes schält sich eine Struktur, ein gemeinsamer Nenner heraus, der sich dann als richtig goutierbar erweist. Einige anstrengende Momente weist das Ganze natürlich trotzdem auf.
Noch keine Kommentare