laut.de-Kritik
Mit diesem Sound im Ohr ist der Gipfelsturm ein Leichtes
Review von Florian SchadeSchon für den Titel gibt's den ersten Orginalitätspunkt: "The Unauthorized Biography Of Reinhold Messner". Dabei hatten Ben Folds Five gar nicht den Klettermaxe im Sinn, als sie sich für den Titel entschieden. Ein Freund aus Darren Jessees Schultagen benutzte diesen Namen für gefälschte Ausweiskarten.
Wenn aber der echte Reinhold mit diesem Soundtrack im Ohr Berge erklimmen würde, wäre der Gipfelsturm ein Leichtes. Ben Folds Hände fliegen geschwind über das Piano, unterstützt von Bläsern, Celli und Violinen. Die Musik entführt, melancholisiert, rüttelt wieder wach und hält bei der Stange. Kaum eine Chance auf Harmonien wird ausgelassen, und so ziehen die ersten Stücke der Platte den Hörer schon in ihren Bann.
Das gefühlvolle "Magic" ist der erste Gipfel der Platte. Gänsehautstimmung für einen verstorbenen Freund. Der Schluß des Songs ist komplett klassisch - kein Klavier mehr, jetzt Cembalo.
Textlich hervorragend sind viele Songs der Platte, so auch der folgende "Hospital Song", in dem ein Patient schlechte Nachrichten bekommt. Danach folgt schon der nächste Gipfel mit dem quirligen "Army", das auflockert und durchschüttelt.
Viele Songs erinnern an eine "gute alte Zeit" in der Wah-Wah-Chöre noch erlaubt waren und in die man sich mit dem Hören von 'Reinhold Messners Biographie' zurückversetzen kann. Viel Humor, viel Sensibilität und eine große Beobachtungsgabe zeichnen diese CD aus.
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