laut.de-Kritik

Die Bay Area fest im Blick.

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Mit "The Devil Went Down The Holy Land" bringen Betzefer das allgemein als wichtig bezeichnete dritte Album heraus. Die Achtungserfolge der beiden Vorgänger konnten bislang über eines nicht hinwegtäuschen: Ihr selbst betitelter 'Israeli Groove Metal' hat zwar einen guten Wumms. Doch substanziell saßen sie eher zwischen den Stühlen als am Tisch der Vorbilder Sepultura, Slayer und Kollegen. Die neue Scheibe zeigt endlich eine positive Entwicklung auf. Ein erster Schritt heraus aus dem Mittelmaß.

Nicht unbedingt optimal, wenn die leicht martialische Exotik der nahöstlichen Herkunft insgesamt noch das interessanteste Merkmal einer Band ist. Also gehen Frontman Avital Tamir und Gitarrero Matan Cohen in sich und entwickeln ihr Songwriting weiter. Tamir: "Es sind zum ersten Mal richtige Songs." Da hat er recht. Das Gefühl des Hörers, Betzefer hätten handwerklich noch recht viel zu lernen verflüchtigt sich auf der Teufelsrille. Das reicht für angemessene Unterhaltung auf einer zünftigen Hartwurstparty allemal.

Tamir betont seit jeher, dass auch Hardrockacts wie Guns'n'Roses zu den Einflüssen zählen: Nun hört man es erstmals. Lieder wie das famose Titelstück warten mit einer erheblichen Portion Sleazerock auf. Tamirs Gesang klingt wie immer sehr rau und in der Phrasierung in angedeuteter Hinterhofmanier dreckverkrustet und fettsträhnig. Diese neue Thrash'n'Roll-Richtung steht ihnen gut zu Gesicht.

Ansonsten haben sie die Bay Area fest im Blick. Das Quartett kloppt los wie ein Pantera, der sich auf dem Exodus vor dem Slayer befindet, hier und da erweitert um ein wenig Melodic Death. Das funktioniert für Tracks wie "Cop Killer" oder "Suicide Hotline Pt. 1" und "Part 2" recht gut.

Über die gesamte Länge von 14 Songs trägt das Konzept indes nicht. Zu viele Füllsongs, die sich kaum voneinander unterscheiden und wie sie aus nahezu jedem Hobbykeller angehender Freizeitmetal-Komponisten schallen, durchziehen die CD wie zähe Adern das Filet. Technisch blitzsauber, aber ohne wiedererkennbare Seele oder Charakter.

So bleibt das Album am Ende ein zwar wichtiger Schritt in der musikalischen Entwicklung der Israelis. Letztere ist kompositorisch hoffentlich längst nicht abgeschlossen. Ein klassisches Übergangswerk.

Trackliste

  1. 1. Tropical (Intro)
  2. 2. The Devil Went Down To The Holy Land
  3. 3. Killing The Fuss
  4. 4. Cash
  5. 5. Yuppie Six Feet Underground
  6. 6. Cop Killer
  7. 7. Sledgehammer
  8. 8. The Medic
  9. 9. Milk
  10. 10. Suicide Hotline Pt. 1
  11. 11. Suicide Hotline Pt. 2
  12. 12. Cannibal
  13. 13. I Hate
  14. 14. Can Your Hear Me Now
  15. 15. Live-Videotracks

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