laut.de-Kritik
It's a Rock'n'Roll-Show. So get on your fucking feet.
Review von Andreas Dittmann"Opposites" wurde dieses Jahr schon viel gelobt und geliebt, es erreichte Platz 5 der deutschen Album-Charts. Jetzt aber die Scheibe zur Album-Tour. Aufgenommen in Glasgow. Also praktisch Heimspiel.
Das Publikum kreischt, rastet aus, jubelt, schreit, applaudiert und kennt jede Textzeile auswendig. Gleich beim ruhig startenden Opener "Different People" bis hin zum letzten Song "Mountains" wird jedes Wort von der Menge mitgegröhlt. Ein Traumpublikum.
Dem Titel entsprechend rocken sich die Jungs hauptsächlich durch ihr aktuelles Album. Gerade mal drei Songs kommen von "Only Revolutions" und "Puzzle", und die waren auch schon auf der letzten Live-Scheibe mit drauf. Besonders üppig ist "Live From Glasgow" nicht bestückt: 14 Songs, keine DVD, ein paar hübsche Schwarz-Weiß-Fotografien. Wer die "Live at Wembley" hat, wird kaum einen guten Grund finden, sich diese Scheibe auch noch zu kaufen.
Außer natürlich, man hat Biffy Clyro auf Tour verpasst und will unbedingt wissen, wie "Opposites" denn nun live klingt. Natürlich fantastisch, was für eine Frage. Der Sound ist ein Traum: fett, satt, differenziert, aber schön dreckig. Man sieht die drei dürren Spargel regelrecht vor sich, wie sie mit nackten Oberkörpern abgehen: "It's a Rock'n'Roll-Show. So get on your fucking feet."
Die wunderbare Mischung aus verschachtelten Rhythmen und großen Gesten klappt auch live ungemein gut. Beneidenswert, wie tight und diszipliniert die Schotten Lieder wie "Living Is A Problem Because Everything Dies" oder "Victory Over The Sun" reinzimmern und dann auch noch perfekt zweistimmig singen.
Bei "Spanish Radio" darf die spanische Gitarre genauso wenig fehlen wie das Piano bei "The Thaw". Biffy Clyro haben ihre Rock'n'Roll-Show wunderbar inszeniert. Schade, dass man nicht sieht, wie Simon Neil seine Gitarre anzündet oder das Konfetti vom Himmel regnet. So bleibt am Ende die Frage, wer denn nun diese Scheibe kaufen soll, ist man doch für ein Live-Erlebnis mit der "Live at Wembley" besser bedient. Immerhin: Als Best-Of-Opposites taugt sie ganz gut.
4 Kommentare mit 26 Antworten
Gitarren anzünden...da tut mir alles weh :-/ Ansonsten: Tolle Platte!
Nö, ich bin da ganz bei jenzo (siehe entspr. Vorchecking-Thread). VÖ-Politik dieser Band/ihres Labels empfinde ich als zunehmend unangebracht und geradezu aufdringlich. Und auf Albenlänge sind eh nur "Infinity Land" und "Vertigo of Bliss" erträglich für mich.
Der Rest ist für mich sowas wie der "verdiente Ausverkauf" wie bei Incubus damals: Bands, die es echt drauf haben und schon lange mit Herzblut völlig unterbewertet und zu wenig registriert unterwegs sind, denen verzeihe ich ab einem gewissen Zeitpunkt gerne das umschalten auf Stadion&Cash-Modus.
dredg sind doch auch so ein Beispiel, finde ich. Man nehme als Werk mal ne Platte wie "El Cielo", betrachte sich die verbissenen Texte auf dem Nachfolger "Catch Without Arms" (besonders Titelstück) und wundere sich bitteschön nicht mehr über die künstlerische und kommerzielle Entwicklung solcher Bands. I guess Gavins' wallet isn't on a diet anymore, oder so.
"Verdienter Ausverkauf" ist wirklich ein sehr treffender Begriff. Danke dafür. Der Vergleich mir Dredg trifft nahezu. Ich fand nur die Cds nach "Catch.." noch schlechter als die nach "Infinity Land" von Biffy.
Was mich mal interessieren würde:
Gibt es für all die, die einer Band immer Ausverkauf vorwerfen, sobald die Band bekannter und erfolgreicher wird, auch kommerziell richtig erfolgreiche Bands, die ihr gutfindet oder müssen die Bands, die ihr hört immer einen gewissen Unbekanntheitsgrad oder Underground-Status haben?
Ist jetzt auch garnicht polemisch gemeint.
Und übrigens, ich bin mir ziemlich sicher, dass Gavins wallet immer noch on a diet ist. Den großen Erfolg hatten die ja leider nie.
@Radiohead9,
Eine Band, die ich auch nach dem großen kommerziellen Erfolg nicht abgeschrieben habe, trägst du im Namen spazieren. Speziell die "In Rainbows" wäre eins meiner drei Alben für die einsame Insel.
Radiohead (Word @Morpho wegen In Rainbows)
QotSA
Red Hot Chili Peppers (das "By The Way" Album!)
So weit, so offensichtlich.
aber auch:
Coldplay
Ich weiß, das ist voll die Mädchenband. Ich weiß, die sind hart die Kommerzhuren. Ich weiß, Mylo Xyloto inkl. Rihanna-Feature war größtenteils ziemlich scheiße. Aber ich bin sicher, dass wenn Coldplay ein kleiner Indieact geblieben wären, die gleichen die jetzt "Ausverkauf!" schreien, sich beklagen würden, wie in aller Welt denn eine Band die "Don't Panic" "God Put A Smile Upon Your Face" und "Strawberry Swing" geschrieben haben, nicht die größte Popband der Welt sein kann. Nun sind sie die größte Popband der Welt. Wem wenn nicht Coldplay sollte man das zugestehen?
@ Morpho
Da hast du aber einen feinen Geschmack. ''In Rainbows'' ist neben OK Computer wirklich das absolute Meisterwerk der Band für mich.
@DaFunk:
Du bist cool. Einer der besten Kommentare, die ich hier gelesen habe! Aalso bis auf den Teil mit Kommerz natürlich. Und zu der Sache mit Rihanna:
Ich bin wirklich ein Fanboy was meine Lieblingsbands angeht und die dürfen von mir aus auch ein Lied mit fünfminütigem Triangel und leere Dosen Solo aufnehmen und aufs Album tun aber das mit Rihanna ging selbst mir zu weit.
Na ja, die Beispiele, die ich neben Biffy Clyro "verdienten Ausverkauf" vorwerfe, hab ich ja genannt. Bei denen bilde ich mir ein, dass sie es musikalisch, vom Marketing und Management her irgendwann eben spürbar forciert haben, mit mehr oder minder großem Erfolg. Ich gönn es ihnen, oft ist mir die Musik dann aber zu ecken- und kantenlos geworden. Bei Biffy ist das erste Album ja nicht mal der kreative Zenit - dafür ist ab Puzzle dann aber wirklich umso deutlicher registrierbar, wo der Hobel musikalisch angesetzt wurde, um einfach massenkompatibler, zugänglicher, radiotauglicher zu werden.
Ich fand sie halt besser, als sie verschroben, um die Ecke und vertrackt musiziert haben. Da steh ich wohl aber eher drauf, weil ich seit frühester Jugend versierter Hobbymusiker bin und mich für abwegige Spielereien in Pop- und Rocksongs begeistern kann, weniger, weil die Bands, die ich "pumpe", besonders underground, neu oder unbekannt sein müssen. Sondern weil es immer Platten wie Infinity Land waren, die mich dazu trieben, immer wieder mit verkommenen Gestalten wie ich selbst in siffigen Proberäumen abzuhängen und mich an ähnlichen Kunststückchen zu versuchen wie die großen Vorbilder. Songs zu schreiben, die sich mal eben 2 großartig umarmende Refrains leisten, weil sie es einfach können ("wave upon wave upon wave"). Jetzt machen Biffy halt Radiopoprock und zahlen in die eigene Alterskasse ein. Völlig nachvollziehbar und legitim, musikalisch und künstlerisch für mich aber eher lauwarm und uninteressant.
Radiohead finde ich ebenfalls bis heute extrem interessant, auch wenn einige Stücke von "Amnesiac" und eben die eiskalte "Kid A" als Album für mich heute ihre Hochphase beschreiben. Das hier viele "OK Computer" oder eben auch "In Rainbows" (großartiges Spätwerk!) zücken, leuchtet mir ein, kann bei Bands eines solchen Kalibers aber immer nur eine rein persönliche Vorliebe begründen - wie eigentlich immer, denn hier geht's vornehmlich um Geschmack.
Ich wende mich also nicht von einer Band oder Künstlern ab, weil sie sich ausverkaufen, sondern weil mich oft ausgerechnet die Musik, die sich innerhalb vieler Genres am besten verkauft, am wenigsten berührt. Was wohl auch damit zu tun haben kann, dass man sich hierzulande beim Musikkauf im Durchschnitt zumeist auf den Act einlässt, der die wenigsten Kanten hat und im besten Fall niemandem weh tut, im Hintergrund laufen kann, keine unmittelbare Aufmerksamkeit oder Zuwendung vom Hörer verlangt, sich dabei trotzdem schnell in Sachen Melodie und bestenfalls auch noch Text ins Hirn einbrennt und dabei halt vergnügt und zumeist äußerst unbeschwert vor sich hin dudelt.
Ich möchte jetzt nicht wiederholen und langweilen, daher fasse ich mich möglichst kurz: die Veröffentlichungspolitik des Labels und das neuere Songmaterial von BC klingt für mich einfach zu hart auf Charts, Airplay und Stadion getrimmt.
Welches Radio nimmt den nun älteres Songmaterial mit ins Programm?! Keins, weil's einfach z.T. sperrig und unbequem ist, obwohl sie schon immer große Melodien zusammengespielt haben.
Ich gönne ihnen natürlich den Erfolg, da "TVOB" und "IL" einfach großartig sind, "BS" überzeugend war und "Puzzle" z.T. auch richtig gute Songs haben.
Mir gehen die neueren Songs seit "OR" einfach zu schnell ins... und was wesentlich schlechter ist, auch ruck-zuck wieder aus dem Ohr. Wenn ich an einen Song denke, der mir wirklich gut gefällt, fällt mir spontan lediglich "Bubbles" ein.
Zu dem Underground-Shit-Kommerz-Argument:
entweder gefällt mir eine Entwicklung oder nicht. Fiona Apple hat letztes Jahr ein super Album veröffentlicht, während Tori Amos mich gar nicht mehr packt. Radiohead sind seit "OK, Computer" immer für ein großes Album zu haben, wenn auch "KOL" nicht mein Fall war, aber: es war mutig - wobei RH natürlich einen Status erreicht haben, der solche Experimente auch möglich macht.
QOTSA zeigen sich abwechslungsreich (auch wenn mir das letzte Album zu ruhig war), PJ Harvey - ob man die Entwicklung jetzt mag oder nicht - tritt nicht auf der Stelle. Die Red Hot Chili Peppers finde ich seit "By The Way" zunehmend langweilig ("Stadium Arcadium" finde ich sterbenslangweilig).
dredg haben mit dem letzten Album sehr viele Leute vor den Kopf geschlagen - die Eier muss man aber auch erstmal haben, allerdings können sie mit der Scheibe nicht auf die großen Chartseintritte geschielt haben.
R.E.M. haben trotz ihrem Bekanntheitsgrad mit Abzügen auch immer gute Rock-/Popalben veröffentlicht.
Natürlich gibt's auch in gewissen Sparten positive Beispiele: Caspian, If These Trees Could Talk oder Russian Circles im Post-Rock-Bereich, The Twilight Sad (wohl eher... keine Ahnung... Post Punk?!) haben auch massig Potential und sind völlig unterschätzt. Interpol halten für mich nun seit 12 Jahren auch einen gewissen Standard.
Mag sein, dass die nun aufgrund ihrer Unbekanntheit hier zwingend den Underground-Coolness-Stempel aufgedrückt bekommen, jedoch hat man bei Biffy Clyro ja auch gesehen, wie schnell das gehen kann.
Ach ja, soulburn... Wie meine Worte doch aus Deinem Mund sprudeln... oder umgekehrt?!
Meld' Dich mal wieder bei fb an. Ich vermisse diesen Austausch.
Bands/Künstler, die mir grad spontan einfallen (mal abgesehen von den genannten Radiohead und Fiona Apple), die auch nach dem Erlangen grösserer Bekanntheit konstante Alben abliefer(te)n:
Portishead
The National
Sigur Rós
Arcade Fire (auch wenn die neuste sicher nicht die beste ist)
Wilco
Bob Dylan, der auch nach seinem Wechsel auf die elektrische Gitarre mit fast jedem Album überzeugte
Gibt sicher noch ein paar weitere, aber mal im Ernst: Ist es nicht eher so, dass eine Band beginnt scheiss Musik zu machen und gerade deswegen bekannt wird? Mit scheisse ist natürlich gemeint: auf die breite Masse zugeschnitten, ja keine Ecken und Kanten, möglichst geeignet für bombastische Stadionrockauftritte, gleichzeitig möglichst harmlos. Das war doch bei dredg ab "Catch Without Arms" so, bei den Peppers ab "By The Way", bei Muse ab "Absolution" und eben auch bei Biffy Clyro ab "Puzzle". Und - leider gottes - auch bei Modest Mouse ab "Good News For People Who Love Bad News". Von "verdientem" Ausverkauf kann da für mich keine Rede sein. Es gibt schliesslich Bands, die mehr oder weniger im Untergrund geblieben sind und konstant gute Alben abliefern. Eine Band, die ihren Sound umstellt, um der Masse zu gefallen - ich versteh ja echt nicht, was daran aus künstlerischer Hinsicht legitim sein soll. @ dafunk: Ich hätte dir bezüglich gutem Pop mehr zugetraut, ehrlich gesagt.
Ich spiele nun auch schon über 40 Jahren Gitarre und totzdem höre ich gerne auch mal "einfache" Musik! Es muss ja nun nicht immer Gefrickel und 7/8 Takt sein Das ist doch das Tolle: Je nach Stimmungslage gibt es passende Musik. Das imo überhaupt nicht mit Komplexität und/oder Anspruch zu tun!
Ach ja: Und einer Band zu unterstellen, den Sound oder die Kompositionen umzustellen um der Masse zu gefallen, halte ich für gewagt! Menschen ändern sich eben! Ich mache heute auch andere Musik als früher und das hat hauptsächlich mit persönlicher Entwicklung zu tun. Außerdem hat vieles auch mit Spaß zu tun Ich könnte mir vorstellen, dass die Arena-Hymen einfach mehr Spaß machen, als ständig komplexeste Werke zu Gehör zu bringen Und sooooo simpel finde ich heutige Musik von Biffy Clyro nun auch wieder nicht!
Wow das sind mal ausführliche Antworten, danke!
Sehr erhellend und interessant, was soulburn und jenzo da schreiben.
Bei mir ist das halt wirklich so, dass ich genauso gerne ''Opposites'' wie ''Infinty Land'' höre (Opposites noch ein kleines BItzi lieber) und ''Jaggy Snake'' genauso gerne wie zum Beispiel ''Black Chandelier'', auch wenn das für euch vielleicht schwer nachzuvollziehen ist.
Ich mag verschrobene und rhythmisch vertrackte Musik genauso wie ich (gute!) Musik fürs Stadion mag.
Irgendwie gibt es da aber nicht so viele, die beides mögen habe ich das Gefühl.
Ich gehe zumindest bei Biffy nicht davon aus, dass sie diesen stilistischen Wechsel forciert haben, um damit Geld zu machen. Sie haben einfach ihren Stil verändert, weil sie sich nicht wiederholen wollten und ihre Soundpalette erweitern wollten.
Genauso gut könnte man beispielsweise Unwinding Hours auch Anbiederung an den Mainstream vorwerfen, weil die auch nicht mehr klingen wie Aereogramme sondern viel eingängiger und sanfter aber da macht es keiner, einfach weil die nicht so einen Erfolg haben. Aber die Musik selbst besitzt nicht weniger kommerzielles Potenzial als die von Biffy. Irgendwie habe ich da immer noch meine Probleme mit diesen Vorwürfen.
Und meiner Meinung nach machen sie keinen Radiopoprock sondern verbinden den alten Stil nun mit hymnischeren Mitsing-Refrains (Victory Over The Sun, Sounds Like Balloons und Modern Magic Formula als Beispiele ) und zugegeben, die Produktion ist natürlich bombastischer.
Naja aber selbst wenn das Radiopoprock ist, dann liebe ich solchen Radiopoprock eben!
Den Namen The Twilight Sad habe ich schon öfters gehört, muss ich mir wirklich mal anhören.
@Tscheioheneies:
Die Künstler die du aufgezählt hast, sind zwar welche der bekannteren Sorte aber ich habe trotzdem noch nie ein Sigur Ros oder Wilco Lied im Radio gehört. Also ich würde die schon immer noch als trve und angesehen in Indiekreisen bezeichnen.
Es wäre für mich deswegen interessant zu sehen, was wäre, wenn z.B. Radiohead die selbe Musik machen würden, die sie machen aber die ganze Zeit auf Viva und im Radio laufen würden. Ob die dann immer noch so viele begeisterte Fans aus der Alternative/Indie/Prog Sparte hätten?
Und was Dredg angeht, ist das wieder so ein Beispiel:
Ich würde ''El Cielo'', ''CWA'' und ''Pariah'' allen eine 10/10 geben. Vielleicht der beste drei-Alben-in-Folge-Wurf aller Zeiten. Also meiner Meinung nach natürlich.
''Chuckles'' finde ich wiederum auch kein gutes Album aber nicht weil es zu kommerziell ist oder zu sehr ''auf die Masse zugeschnitten'' sondern weil die meisten Songs schwaches Songwriting präsentieren.
@Beltane1963:
D zu dem ITO!!!
@Tscheioheneies: Naja Coldplay ist halt wohl wahrscheinlich mein musikalisches guilty pleasure.. (obwohl, da gibt es auch noch Justin Timberlake Ich hoffe du bist nun hinreichend angeekelt.)
Wobei ich bezüglich Coldplay tatsächlich glaube, dass einige sich da von der extremen Popularität und den totgegnudelten Singles aus dem Radio zu Vorurteilen hinreißen lassen.
Und zu Modest Mouse: Good News For People Who Love Bad News ist jetzt mal echt trotz den eingägigen (aber aus meiner Sicht tollen) Float On und The World At Large alles andere als glatt oder "auf die breite Masse zugeschnitten". Das steht in keiner Relation zu dem, was wir bei Muse, Biffy Clyro oder dredg erleben (glattproduzierter Sound, vorhersehbare Kompositionen etc.).
Speziell dredg find ich übrigens einen sehr ärgerlichen Fall. Catch Without Arms geht für mich noch in Ordnung, aber spätestens mit der widerwärtig einfältigen Single "Information" vom Pariah-Album war da gehörig was faul. Die neueste Platte soll dem Vernehmen nach ja der absolute Horror sein, ich hab sicherheitshalber gar nicht erst reingehört.
Das erste Album von The Unwinding Hour ist grandios und kam durch die Bank überall positiv weg. Ich habe bis heute keine wirklich schlechte Bewertung gelesen. Das letzte Aereogramme-Album (ich liebe es) war ja auch deutlich sanfter als das Material davor, aber Songs wie "Coma-Boy", "Barriers" oder "A Life Worth Living" gehören zu meinen absoluten Favoriten.
Die sind auch nicht auf der Stelle getreten, trotzdem gefallen mir alle Alben (klar, null kommerzieller Erfolg, aber ruhiger und eingängiger in der Entwicklung - trotzdem top Album). Das zweite Aereogramme-Album finde ich ok, aber nicht mal im Ansatz so toll wie das Debüt.
Was BC angeht... Ich will die niemandem madig machen, ich gönne ihnen das Geld-verdienen - nur ich bin wahrscheinlich raus. Und ich möchte nochmals betonen: NICHT, weil sie nun kommerziellen Erfolg haben, sondern weil MIR das neue Material einfach nicht zusagt.
Wenn man mal das Debüt ranzieht: "Justboy", "57" oder "27" sind doch auch eingängig wie Sau und würden sich gut im Radio machen (Singles waren sie ja). Es ist kein Geheimnis, dass sie sowas auch schon immer konnten, daher habe ich prinzipiell kein Problem mit Eingängikeit - aber wenn sich nun fast alles als Single eignen könnte, bin ich eben gelangweilt - weil sie eben viiiel mehr können als das.
Wow, na hier hat sich ja echt mal ne versierte Runde eingefunden!
Finde es interessant, wie sich jenzos und mein Geschmack immer nur marginal unterscheiden. Aereogrammes "A Story In White" hat mit "zionist Timing" oder "Shouting For Joey" echt abgefahrenes zu bieten - als Album runder und schlüssiger finde ich dennoch das Zweitwerk
Und bei Modest Mouse konnte ich auch und vor allem der "we were dead before the ship even sank" noch einiges abgewinnen, deren Weg bin ich gern mitgegangen. Ja, und es war halt die Platte mit Johnny Marr zusammen, dessen Spiel ich schon immer sehr gemocht habe. Obwohl da eigentlich keine einleuchtende Verbindung besteht, sind die bei mir im Kopf aber zusammen mit "The Paper Chase" geclustert, für alle, die noch nach etwas skurrilem aus der Richtung gesucht haben. "Cursive" befinden sich (zu unrecht?) ebenfalls in diesem Cluster...
Und oben diese Andeutung mit "Komplexe Musik weil ich Hobbymusiker bin" - das möchte ich noch etwas verdeutlichen. Hier war keinesfalls gemeint, dass sich (Hobby)Musiker nur mit technisch anspruchsvollem Kram auseinandersetzen oder nur anspruchsvoll geschriebene und arrangierte Musik gut zu finden haben. Es sollte ursprünglich nur verdeutlichen, dass durch diese Ebene auch andere Dinge beim hören vom Musik in den Vorderggrund rücken als nur das unterstreichen einer Stimmung/Laune. Diese bedingen dann mit, ob man etwas gut findet oder nicht. Da ich persönlich schon immer eine Vorliebe für merkwürdige Haken, Abwegigkeiten und Schüsse gegen die Hörgewohnheiten in der Musik hatte, gefallen mir oft eher vertrackte und verschachtelte Sachen und es sind eher jene, die mich auch zum "nachmachen" oder "musikalischem experimentieren" treiben als der klassische S/R/S/R/B/R-Pop-, oder Rocksong.
Dass sich auch diese Vorlieben und Gewohnheiten mit den Jahren ändern ist mir natürlich durchaus bewusst. Ich höre mindestens soviel Musik aus reinen "Stimmungsgründen" wie aus musikalischem Interesse heraus, als ich jedoch so mit 14, 15 auf der Suche nach der ersten Band abseits der verkackten Schulband war, dachte ich noch, ich würde die nächsten 30 Jahre nur in Hardcore- und Metalbands abhängen. Vor 3 Jahren hab ich mal für nen Abend bei ner Rumba-Combo ausgeholfen und träume seitdem von nem Job als Bassist in einer Latinband, die als feste Combo in irgend so nem Latinjazzclub spielt. Menschen und Geschmäcker verändern sich.
Das man das hier wieder mal erleben darf.. nice!
@ Beltane: Habe so eine Antwort ehrlich gesagt erwartet und weisst du was: das sehe ich ganz genau wie du. Kann mich aber nicht erinnern, irgendwo geschrieben zu haben, dass eingängige oder "einfache" Musik in irgendeiner Form minderwertig ist. Die Adjektive waren schon eher harm-, ecken- und kantenlos oder "auf die Masse zugeschnitten". Vorhersehbar. Abgeschliffen. Und dazwischen liegt doch ein entscheidender Unterschied.
Was mich im Moment ungemein fasziniert ist die Anfangsphase des Indie Pop (Stichwörter: Twee Pop, Sarah Records). Das ist simpelste Musik, dazu zuckersüsse Melodien. Und trotzdem finde ich vieles davon wunderschön, gerade weil die Songs trotz ihrer Einfachheit eine gewisse Tiefe haben und durchaus Ecken und Kanten aufweisen. Es berührt eben, während mich z.B. das neuste Album von Biffy Clyro völlig kalt lässt. Es gibt doch massenhaft gute Pop Musik (und auch andere) von simpel bis verschachtelt arrangiert, die aufgrund ihrer Eingängigkeit und ihrer Melodiebögen längstens im Radio gespielt werden könnten. Die Frage nach dem "warum nicht" ist eine gute; ich bin aber überzeugt es liegt mitunter daran, dass die Songs eben doch nicht alles beim ersten Hördurchgang preisgeben, dass sie eine gewisse Tiefe besitzen, die das Radioprogramm nicht erträgt. Es muss sich doch alles sofort in die Gehörgänge brennen und da drin trotzdem möglichst wenig "anrichten". Wenn ich vor meiner Plattensammlung stehe, um eine Platte zum Hören auszuwählen, landet übrigens nicht selten eine "eingängige" Platte ohne 7/8-Takte im Player. Prog-Rock ist sogar - bis auf einige Ausnahmen - ein Genre, mit dem ich ziemlich wenig anfangen kann. Da bist du bei Jenzo oder soulburn viel eher an der richtigen Adresse. Noch zu deinem zweiten Post: Ganz ehrlich, dass ihnen ihr neuer Sound gefällt, das kann ich mir sogar vorstellen. Das spricht dann aber nicht unbedingt für die einzelnen Bandmitglieder. Wie gesagt, ihr Schritt hin zu "simplerer" und "eingängigerer" Musik muss nichts Negatives bedeuten. Nur ist jetzt bei Biffy Clyro, nachdem die Vertracktheit weg ist, nicht mehr viel Substanzielles vorhanden. Ich kann ja nur für mich reden, und ich finde: seit "Puzzle" ist das eine Bankrotterklärung dieser Band.
@ Radiohead: "Pariah" 10/10? Ganz ehrlich, das ist im Vergleich zu "El Cielo" einfach übelster Mist. Klar, ich formuliere gerne etwas überspitzt, aber da war die Band doch schon halbtot. Bei "Catch Without Arms" war die Marschrichtung schon sehr gut absehbar. Da gabs zwar noch gute Songs drauf, aber das Ganze war schon deutlich geschliffener und harmloser. Genauso gehts mir mit Modest Mouse, übrigens eine meiner absoluten Lieblingsbands. Das Pendant zu "Catch Without Arms" wäre dann "Good People For People Who Love Bad News". Einige starke Songs drauf, aber im Vergleich zu "Moon & Antarctica" eine einzige Enttäuschung. Einfach zu viel belangloses Songmaterial.
Dass die von mir aufgezählten Bands nicht die bekanntesten sind ist sicher richtig. Dass nichts davon im Radio läuft (was ich nicht beurteilen kann), würde ja eigentlich nur meine These bestätigen.
@ dafunk: Also ich habe ja nichts gegen die frühen Coldplay-Platten, die sind echt ganz ok, ja sogar gut. Es gibt nur einfach weitaus besseres im Feld der Popmusik und du hast dich jeweils geschmackssicher gezeigt. (Gegen JT habe ich nichts, der macht aber auch ganz anständiges Zeug, vor allem hat er immer tolle Musiker um sich herum). Bei Modest Mouse hast du natürlich recht, da schwingt bei mir auch einfach stark die Enttäuschung über die Entwicklung der Band mit. Haben sie doch mit "Lonesome Crowded West" eins meiner absoluten Lieblingsalben geschaffen. Aber, wie oben erläutert, kann man doch nicht abstreiten, dass "GNFPWLBN" ähnliche Züge wie ein "Catch Without Arms" aufweist. Und siehe da, heute sind Songs wie "Dashboard" weit herum bekannt, während ihre älteren (weitaus interessanteren) Songs in der Versenkung geblieben sind.
@ Jenzo: Ja, Unwinding Hours/Aereogramme (Du bist echt ein grosser Fan, oder? ) ist ein gutes Beispiel, dass es eben auch anders geht. Dass Eingängigkeit nicht primär etwas Schlechtes ist. Wenn ichs mir nochmals überlege; wäre ja auch absurd, das zu behaupten.
@ soulburn: Dass du der "We Were Dead Before The Ship Even Sank" einiges abgewinnen kannst erstaunt mich jetzt doch ein wenig. Marr's Einfluss auf die Platte bleibt doch im absolut überschaubaren Rahmen. Wie sagt dir denn ihr Lo-Fi Sound der ersten beiden Alben zu?
Bin jetzt nicht der Riesenfan von Aereogramme und Unwinding Hours, aber die Alben gefallen mir schon z.T. außerordentlich gut.
Ich möchte nur nochmal festhalten, dass ich Musik nicht nach Verkaufszahlen beurteile. Entweder es gefällt, oder nicht. Entweder gefällt mir eine Entwicklung, oder nicht.
Ich höre auch einige Mainstream-Künstler, damit hatte ich noch nie ein Problem. Ich bin 32 Jahre alt, da muss ich mich nicht mehr mit irgendeinem wahnwitzigen Musikgeschmack profilieren.
Meine Frau hört z.B. nur Radio und Mainstreamzeug - da müsste ich mich ja scheiden lassen...
@jenzo:
Nicht dass wir uns hier falsch verstehen, ich finde das erste Unwinding Hours Album ebenfalls grandios, ein Überalbum! Und ich mag das sogar lieber als alles der ebenfalls richtig guten Aereogramme (''A Life Worth Living'' ist wirklich ein Traum!)
Interessant wäre es nur zu sehen, ob dir zum Beispiel dieses Album auch so gut gefallen hätte, wäre es oben in den Charts gewesen. Aber wie ich jetzt verstanden habe (du hast mir das jetzt auch schon wirklich oft genug deutlich gemacht), geht es dir beispielsweise bei Biffy nicht um kommerziellen Erfolg sondern darum, dass dir die letzten beiden Alben einfach nicht mehr so gut gefallen.
@soulburn:
Bassist in einer Latinband? Das klingt richtig fein!
@Tscheioheneies:
Müsste ich mich für eine Dredg Platte entscheiden wäre es wohl ''Pariah'', obwohl vielleicht auch ''El Cielo''.
Obwohl ''CWA'' vielleicht die besten Einzelsongs hat.
Es ist einfach nicht möglich für mich das zu beantworten.
Von mir aus ist ''Pariah'' glatter im Sound aber wie unfassbar ist bitte dieser Albumflow, diese Melodien, diese Interludes, diese Atmosphäre und und und.
Und was ''Information'' angeht:
Wenn ''Gathering Pebbles'' langsam zu Ende geht und diese Delayeffektgitarren und dieser sphärische Ambientsound langsam verschmelzen und zu einer himmlischen Einheit werden, über den sich dann diese liebliche Gitarre legt und dazu diese simple aber so wunderschöne Pianomelodie...
Das ist eine der besten Stellen, die ich überhaupt jemals gehört habe! Wie muss man sein, um das nicht gut finden??
Ich weiß jetzt nicht mehr genau, welche These von dir bestätigt wird.
Ich habe, um ehrlich zu sein, schon etwas den Überblick verloren, wer hier welche These aufgestellt hat. Aber das ist ein guter Austausch hier!
Ach, wären The Undwinding Hours weltweit auf Platz 1 gewesen, hätte das meinen Eindruck in keinster Weise geschmälert. Wie gesagt, kommerzieller Erfolg sei jedem gegönnt.
Was dredg angeht: bin da auch eher auf der "El Cielo"-Seite, auch wenn "TP,TP, TD" seine Stärken hat ("Cartoon Showroom", "Down The Cellar", "Pariah" und mir gefällt sogar das viel gescholtene "Information" - guter Song, gute Bridge"), aber so Gurken wie "Savoiur" oder "Moruning The Morning" (was ich heute erträglicher finde als damals) war man von ihnen dann doch nicht gewohnt.
Habe verstanden wie du das meinst jenzo.
''Saviour'' hat diese super Moog-Basslinie und einen klasse Refrain und ''Mourning This Morning'' ist einfach arschcool. Aber ich verstehe, warum man letzteres nicht mag. Ist irgendwie Dredgs Versuch einen R'n'B Song zu schreiben.
"Saviour" macht mich auch heute noch aggressiv. Kann ich mir nicht anhören.
Das letzte Ding habe ich bis heute nicht verstanden. Als Projekt mit Dan The Automator unter einem anderen Label wäre ok gewesen, aber so...?!
Da ist ja wirklich übelste Grütze drauf ("Where I'll End Up", "Another Tribe").
Ok für ''Chuckles'' bin ich trotz bester Intentionen auch nicht zu begeistern.
Wobei 4 gute Songs auf dem Album sind aber einige Lieder da...so ungern ich das auch sage, Grütze.
Aber irgendwie mutig und auch amüsant, der Fanbase mit einem Album so vor den Kopf zu stoßen.
Sagte ich ja, die Eier muss man haben.
Anbiederung kann man ihnen beim besten Willen nicht vorwerfen.
Vielleicht mal ein Beispiel einer Kritikerband, die ich bis heute kaum hören kann: The Mars Volta. Es ist ja toll, was Omar Rodriguez-Lopez mit Gitarren anstellen kann, aber das geht dann auch völlig an mir vorbei. Nach dem At The Drive-In-Split sind mir die eingängigen Sparta bis heute um ein Vielfaches lieber. Da ist mir das wenig geliebte "Octahedron" um einiges lieber als beispielsweise "Amputechture".
Ich war dieses Jahr ganz erstaunt, dass Rodriguez-Lopez auch songdienlich reduziert spielen kann (Bosnian Rainbows): super Album, in meinen persönlichen Top5 dieses Jahr.
Das geht mir genauso, was Mars Volta angeht.
Tolle Musiker aber bis auf das Debut Album, das ich zum Großteil richtig gut finde, berührt mich die Musik auch nicht. Vor allem ''Frances The Mute'' wurde mir als unglaublicher Trip angepriesen, ist mir aber viel zu frickelig und abstrakt. Ich höre da auch lieber Musik mit einigermaßen erkennbaren Songstrukturen, wie sie es auf dem Debut Album ja gemacht haben.
Sparta will ich mir schon seit langer Zeit mal anhören, ich habe da so viele Bands zu hören, die ich noch nicht kenne. Und das Bosnian Rainbows Album werde ich mir wohl auch nochmal genauer anhören müssen.
Und da wir gerade beim Thema Mars Volta sind, kann ich dir da nur Milk+ ans Herz legen. Das Album ''Band On Wire'' ist für mich eines der besten dieses Jahr.
Wenn man es beschreiben müsste, würde ich sagen, die klingen ein bisschen wie songorientierte Mars Volta und der Gesang klingt für mich ein bisschen wie der einer skandinavischen Indie-Band. Naja schwer zu beschreiben aber tolle Band, super Lieder und ein großartiger Gitarrist, nur zu Empfehlen.
Skandinavische Indie-Band? Gazpacho?
Aber danke für den Tipp, Milk+ sagte mir noch nix, werde das die Tage mal antesten.
Ich geb zu, ich bin damals von "De-loused..." so weggeblasen worden, dass ich den Weg noch bis zur "Amputechture" relativ kritiklos mitging. "Bedlam..." rang mir plötzlich nur noch Schulterzucken und dieses "Jo, Omar kann halt Gitarre spielen"-Gefühl ab, und auf "Octahedron" hob sich nur noch "Cotopaxi" angenehm vom restlichen Gefidel ab. "Noctourniquet" nur 2x mal bei nem Kumpel im Hintergrund gehört. Alles imo, versteht sich
Sparta... ausgerechnet die "Porcelain" ist mir schon Ende 2004 wieder gezockt worden. Hab ich nie nachgekauft, kann mich kaum dran erinnern. Auf der "Threes" hab ich nie weiter als bis zum 4. Stück gehört, hat mich nie so gepackt. Bis auf den Gesang finde ich den Opener "Untreatable Disease" auch heute noch klasse. "Wiretap Scars?" Nie gehört. Schande über mein Haupt, denn das kommt von jemandem, der auch At The Drive-In während ihrer aktiven Zeit nur so als nette Randerscheinung warnahm (Sind doch diese Latincore-Fuzzis mit Afros, oder?), obwohl sie ihm zu der Zeit von Bandkollegen und Freunden ständig um die Ohren gefeuert wurden... Und wenn du die Typen mit "De-loused..." erst richtig kennengelernt hast, tust du dich schwer, wieder zu sowas wie "In/Casino/Out" zurückzukehren. Dass dennoch viele Leute, die so 5-8 Jahre jünger sind als ich, behaupten, "Relationship Of Command" sei im Prinzip ihr "The Shape Of Punk To Come" kann ich durchaus nachvollziehen.
Von "Bosnian Rainbows" war ich ebenfalls sehr positiv überrascht, vor allem von der genannten Songdienlichkeit Omars.
Das ''Live From Glasgow'' Album ist übrigens eine tolle Scheibe aber was war bei dem Songmaterial von einem Top 3 Album des Jahres 2013 auch anderes zu erwarten?
Braucht man vielleicht nicht unbedingt, wenn man nicht gerade Biffy-Fan ist, da jetzt nicht allzu viel Neues geboten wird aber trotzdem große Klasse!
Übrigens ist es gut und wichtig zu sehen, dass sie aus Fehlern lernen und sie den Livesound nicht noch nachträglich digital überarbeitet haben wie auf der ''Revolutions-Live at Wembley''.
Ich kann die Meinung jedes Menschen nachvollziehen, der Biffy Clyro "verdienten Ausverkauf" vorwirft. Absolut. Ich sehe es aber ähnlich wie Radiohead9, mir bereiten "Vertigo of Bliss" und "Infinity Land" genauso viel Spaß wie "Only Revolutions" oder "Opposites". Natürlich ist das alles radiotauglicher geworden, aber GUTE Popmusik zu machen ist genauso Kunst, wie ein vertracktes, verkopftes Prog-Album. Nur eben andere Kunst. Und wenn eine Band wie Biffy Clyro Airplay bekommt, kann man sich nur freuen, wenn eine Handvoll Kids über diese "seichteren" Songs zugang zu einer solchen Band bekommen, und vielleicht sogar mit dem älteren Material beschäftigt und anfreundet. Ich für meinen Teil finde es schöner Songs wie Black Chandelier von Biffy oder Make it wit chu von QOTSA im Radio zu hören, als diese Fast Food Musik wie z.B Pitbull...