laut.de-Kritik
Grabgeiles Geröchel im Nekrokosmos.
Review von Manuel BergerQualitätsprobleme auf dem Sängerposten hatten Bloodbath noch nie. Erst Mikael Åkerfeldt, dann Peter Tägtgren und noch mal Åkerfeldt. Und jetzt? Nick Holmes, seines Zeichens Sänger einer gänzlich unbekannten Kombo namens Paradise Lost. Was hat diese Band, dass all diese Hochkaräter antanzen?
In erster Linie straighten Old School Death Metal. Daran ändert sich auch auf "Grand Morbid Funeral" nichts. Zum Glück. Der Neue am Mikro heißt sich mit einem fiesen Gruftzappeln in "Let The Stillborn Come To Me" gleich mal selbst herzlich willkommen. Drummer Axe blastet und fillt munter drauflos, Blakkheim und Sodomizer lassen die Sechzehntel fliegen. Lord Seth dreht im Mittelteil die Grooveschraube an und wummert mit seinem Bass in ein kurzes Gruselintermezzo. Ein Slayer-Solo und eine Knüppel-Reprise später ist der erste Abriss auch schon vorbei.
Seien wir ehrlich: mehr braucht es gar nicht, um glücklich mit einem neuen Bloodbath-Release zu sein. Die Band liefert genau das, was sie am besten kann: pure, räudige Brutalität. Nick Holmes erledigt seinen Job hervorragend und grenzt "Grand Morbid Funeral" mit seinem grabgeilen Geröchel von den Äras Åkerfeldt und Tägtgren ab.
Viel verändert hat sich abgesehen vom Sängerwechsel im Nekrokosmos trotzdem nicht. Es gab Qualität und es gibt sie noch. Beteiligt man sich am großen Begräbnisgebuddel wird man sicher nicht auf große Innovationsschätze stoßen. Eher auf verfaulte Kadaver, die ganz happy sind, endlich mal an die frische Luft zu kommen und euphorisiert sofort eine nette Fledderparty veranstalten.
Die Mischung aus derbe pumpender Friedhofsstrobodisko und unheilvollem Doomschunkelmodus beherrschen Bloodbath dabei wie kaum jemand sonst. Nackenbrecherriffs ("Mental Abortion") reihen sich an Kettensägenmassaker ("Famine Of God's Word") und Blutkotzerei ("Beyond Cremation"). Dank der erstklassigen handwerklichen Fähigkeiten aller Beteiligten gestaltet sich der gut 45-minütige Klischeeritt auch keineswegs langweilig. Inmitten eigentlich ausgetretener Pfade verstecken sich doch immer wieder spannende Details.
Speziell Basser Jonas Renkse nutzt die Gelegenheiten, sein Können zu beweisen. Weite Teile der Groovelandschaft prägt sein massives Tieftonfundament. Zu was Kesselflicker Martin Axenrot fähig ist, sollte man in den letzten Jahren ohnehin mitbekommen haben. Jedem der befürchtete, er hätte angesichts jüngster Ausflüge in sanftere Gefilde verlernt, wie man ordentlich zulangt, dem knallt Legolas auf "Grand Morbid Funeral" eine erbarmungslose Ladung Gegenbeweise in die Fresse.
Fazit gefällig? Bloodbath sind tot. Was in diesem speziellen Fall bitte als Kompliment zu verstehen ist. Ich überlege gerade, welches andere Death Metal-Release des Jahres 2014 es mit "Grand Morbid Funeral" aufnehmen kann. Altmeister Cannibal Corpse oder Obituary? Neue Helden Deserted Fear? Nope, ich glaube keines. (Klammern wir Behemoth, die mit "The Satanist" trotz oberflächlichem "Death"-Label stilistisch doch grundverschieden agieren, mal aus.) Hört euch nur mal an, wie erhaben Bloodbath mit ihrem Titeltrack aus dem Album geleiten!
2 Kommentare mit 10 Antworten
och, die neue vallenfyre von bandkollege mackintosh, welche dieses jahr erscheinen ist, war aber auch nicht ohne.
Hat das jemand behauptet? Hier geht's halt um Bloodbath.
"Ich überlege gerade, welches andere Death Metal-Release des Jahres 2014 es mit "Grand Morbid Funeral" aufnehmen kann "
Vielleicht das von Decapitated
@ vurst
war auch nicht von schlechten eltern.
neue vader fällt mir da auch noch ein.
Gewissermaßen war die Decapitated schon von schlechten "Eltern", schließlich haben sie dieses abscheulich schlechte Album ja in die Welt gesetzt. Wer darin gute Musik oder gar Death Metal hört, sollte sich vermutlich doch mal ein bisschen mehr mit dem Genre beschäftigen.
sowas lob ich mir, nach dem ersten fail gleich wieder aufgesattelt und vom rücken des esels die nächste trottelei von sich posaunt.
versuch doch künftig mal die buchstaben so aneinanderzureihen, dass sie auch ausserhalb deines retardierten daseins einen sinn ergeben.ersparst dir so ne menge peinlichkeiten .
könnte natürlich aber auch sein, das du von metal schlicht und ergreifend einfach keine ahnung hast, bist doch fleißig im hh forum aktiv, evt. nimmt dich da ja jmd ernst
Hört hört, leere Worthülsen folgen auf leere Worthülsen. Und beleidigend wird er auch direkt als erster hier, da gehen wohl jemandem die Argumente aus. Leb' du mal weiter in deiner eigenen Welt, süßer
Immer noch sehr durchwachsen der Sound, deshalb lieber kein weiteres Ohr riskieren.
hahaha, du bist auch durchwachsen, Junge
Da kannst du was drauf wetten, Maestro.