laut.de-Kritik
Hardcore auf die Zwölf, bricht jeden Stiernacken.
Review von Michael EdeleIm Hause Born From Pain scheint das tägliche Bandleben wirklich mehr oder weniger einem Überlebenskampf zu ähneln. Mittlerweile ist vom Original-Line-Up gerade noch Rob Franssen übrig. Der steht aber nicht länger nur am Bass, sondern hat sich an Stelle des abgewanderten Ché Sneltings nun das Mikro gekrallt, um das Schiff auf Kurs zu halten.
Allerdings hat Rob das Ruder kräftig herum gerissen und ist ein paar Seemeilen gen Heimathafen gesegelt, denn "Survival" bewegt sich näher an den frühen Scheiben der Band als an den beiden letzten Veröffentlichungen, die doch sehr im metallischen Bereich auf Raubzug gegangen sind. Anstatt wie auf "War" Name-Dropping auf hohem Niveau zu betreiben, verlassen sich die Holländer auf ihre eigenen Stärken und ballern elf Mal aus allen Rohren.
Old School-Hardcore-Fans werden an der Scheibe sicher ihre Freude haben. Die Riffs sind auf den Punkt gespielt, die Grooves brechen beinahe jeden Stiernacken und zum Mitshouten gibt es in jedem Song ausreichend Möglichkeiten.
Selbst die schnelleren Nummern wie "State Of Mind", "Endgame" oder "Zero Hour" klingen dank Robs Stimmlage nun mehr nach einer Truppe wie Terror. Massive Veränderungen im Sound von Born From Pain sind aber weitgehend ausgeblieben.
Hin und wieder dürfen ein paar Melodien durchschimmern, wie in leicht metallisierten "Sons Of A Dying World" oder "The Wolves Are Loose". Ansonsten gibt es aber fast zu 100% Hardcore auf die Zwölf. Mit "Never Die" und dem zähen Bastard "Final Collapse" finden sich zwei Songs, die sich bald zu absoluten Liveklassikern entwickeln könnten.
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