laut.de-Kritik
Wir reden von Punkrock, nicht von progressiver Kammermusik.
Review von Michael EdeleBei der Besetzung im Hause Born To Lose hat sich Einiges getan. Trotzdem verwundert kaum, dass sich auch mit neuer Gitarrenmacht keine merkliche Veränderung im Sound der Texaner vollzogen hat. Warum auch? Schließlich gibt es immer irgendeine Party zu feiern, auf der sich ihr Streetpunk entsprechend gut macht.
Wer sich mit den letzten Veröffentlichungen von Born To Lose angefreundet hat, wird "The Dreams Of Kids" weder enttäuschen noch überraschen. Die Jungs um Sänger Chris Klinck geben nach wie vor über weite Strecken des Albums Gas und sorgen durchgehend dafür, dass man sich als Fan nicht ausgeschlossen fühlt. Selbst ohne Englischkenntnisse gibt es genügen 'aaaahs' und 'oooohs', um an den richtigen Stellen zum Song beizutragen.
Chris' versoffene Stimme findet dabei immer wieder die Unterstützung seiner Mitstreiter. Selbst wenn man schon mal kräftig am Urinstein gelutscht hat, dürfte man im hiesigen Säuferchor noch 'ne gute Figur machen. Kritiker mögen dem Sound jegliche Weiterentwicklung absprechen und vielleicht fehlendes musikalisches Feingefühl bemängeln. Aber wo sind wir denn hier?
Solange es bluesige Soli, einen satten Motörhead-Einschlag wie in "Down" oder "The Bored And The Lost" oder ein paar melancholische Untertöne wie in "Hard Rain", "Last Chance Boys" oder "The Swing", wo das Tempo auch mal gedrosselt wird, gibt, ist man doch zufrieden. Wir reden hier schließlich von Punkrock, nicht von progressiver Kammermusik.
Ob die Produktion der Scheibe tatsächlich nur gerade mal mittelmäßig ausfällt oder ob das an den mickrigen Downloads liegt, die einem als Redakteur zur Verfügung gestellt werden, lässt sich an diese Stelle nicht genau sagen. "The Dreams Of Kids" ist jedenfalls wieder 'ne ordentliche Partyscheibe geworden.
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