laut.de-Kritik

Frisch und unverbraucht meistert das Quartett den Spagat zwischen Bop und Modern Jazz

Review von

Neben Michel Petrucciani ist im vergangenen November Kenny Kirkland verstorben. Die Jazzwelt trauert um zwei ihrer bedeutendsten Pianisten. Branford Marsalis und sein Quartett, in dem Kenny an den Tasten saß, gedenken mit "Requiem" ihrem Solo- und Sideman. Diese Platte enthält die letzten Aufnahmen mit ihm.

Eigentlich wollten sie die Takes noch mal überarbeiten, eigentlich....
Aber im Jazz sind oft die First Takes auch First Sahne, und so haben wir es bei den 8 Titeln des Albums (69'40'') mit "unfertigen" Aufnahmen zu tun. Das stört bei einem langjährig eingespielten Quartett aber nicht wirklich. Im Gegenteil.

Frisch und unverbraucht meistern Branford, Kenny, Jeff Watts (dr) und Eric Revis (b) den Spagat zwischen Latin, Bop und Modern Jazz. Dabei machen sie dem Bandkonzept 1) extreme dynamische Kontraste 2) subjektive und objektive Zeit 3) subjektive und objektive Harmonie 4) variierende Intensitätslevel alle Ehre.

"If you are able to free yourself through expression in music, it must be jazz. And even the greatest players are only fortunate enough to experience that freedom for a couple of minutes at a time. Jazz is the only music in the Western world in which the most risk yields the greatest results." (Keith Jarrett)

Trackliste

  1. 1. Doctone [RealAudio-Hörprobe]
  2. 2. Trieste [RealAudio-Hörprobe]
  3. 3. A Thousand Autumns [RealAudio-Hörprobe]
  4. 4. Lykief
  5. 5. Bullworth
  6. 6. Elysium
  7. 7. Cassandra [RealAudio-Hörprobe]
  8. 8. 16th St. Baptist Church

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