laut.de-Kritik

Nas' Bodyguards ziehen in die Schlacht.

Review von

Mit Mel Gibson im Schottenrock haben die Bravehearts alias Jungle und Wiz so viel gemein wie mit anspruchsvollen Lyrics. Ihr Debüt "Bravehearted" zeigt nach eigenen Aussagen das Leben im Queensbridge-Ghetto, dominiert von Bitches, Cash und Gangsta. Den beiden Bodyguards von Rap-Poet Nas geht es nicht um den feinsten Flow oder den tightesten Reim, sie wollen nach diversen Gastauftritten beim Arbeitgeber auch ein Stück vom Kuchen.

So engagierten sie für die erste Single "Quick To Back Down" mit Lil' Jon den angesagtesten Dirty South-Künstler. Dessen Beat hüpft langsam und minimalistisch in die Clubs, während Robin Hoods Kompagnon den Hook krakeelend wie immer rauskotzt. Er ist eben der King Of Crunk. Wiz und Jungle kommen dagegen mit handelsüblichen Langweilern wie "Pop pop your body drops from a couple shots" und einem aggressiven Flow, der so wenig fließt wie Wasser in der Sahara.

Das Duo Infernale kennt aber seine Rolle. "When you see me in the street, we can handle the beef". Braveheart-Boss Nas ist eben eher ein kleines, tapferes Dichterlein als ein kompromissloser Street Fighter. Wenn also Cam'ron und sein Dipset gegen den God's Son vorgehen, schickt dieser zuerst seine Wasserträger, die Männer fürs Grobe, in die Schlacht. Er selbst genießt derweil das häusliche Leben mit Freundin Kelis, ohne wegen unbedachter Äußerungen vor einem verirrten Gangster auf der Hut sein zu müssen. Dafür stehen Jungle und Wiz gerade.

Doch diese wissen, warum sie ihr Leben für ihn geben. Nas thront mit seinen fünf Features rap-technisch so weit über seinen Leibwächtern, dass diese höchstens am göttlichen Fußkäse riechen dürfen. Auf dem poppigen Swizz Beatz-Synthie-Tune "Twilight" holt der "Ghetto Star" durch sein deepes Storytellinge wieder einmal die Kohlen aus dem Feuer, das "Natural Born Hustler" Jungle mit lahmen Raps wie "Radio City in New York City, bring the whole hood with me" entfacht hatte.

Den verheerenden Album-Brand kann jedoch auch Nas nicht löschen. Zeilen wie "I got all the hoes from the westcoast to the eastcoast" oder Female-Hooks wie "Baby, I wanna fuck, I be your down-ass-slut, I like it rough. You can make it in my butt" klingen höchstens bei Ol' Dirty, Kool Keith oder der 2 Life Crew cool. Bei Jungle und Wiz wirken sie so lächerlich wie Thugs im Schottenrock.

Trackliste

  1. 1. Intro
  2. 2. B Train
  3. 3. Quick To Back Down (feat. NAS And Lil Jon)
  4. 4. Twilight (feat. NAS)
  5. 5. Bravehearted (feat. NAS)
  6. 6. For The Love (Interlude)
  7. 7. Buss My Gun (feat. Nashawn)
  8. 8. Cash Flow
  9. 9. Situations (feat. NAS And Jully Black)
  10. 10. Freak Off (Interlude)
  11. 11. I Wanna
  12. 12. Sensations
  13. 13. Realize (feat. Nashawn)
  14. 14. I Will Explicit
  15. 15. Oochie (Wally Remix - Dirty Version Feat. NAS)

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