laut.de-Kritik
Süßer Folk-Pop sorgt für Harmonie pur!
Review von Deborah SchmidtJoe Steer, der Mensch hinter Broadcast 2000, ist bestimmt ein Mann mit fröhlichen Kindheitserinnerungen. So hört sich "Rouse Your Bones" zumindest an! Der Weckruf an die Knochen startet mit Klängen, die an Spieluhren erinnern, um dann auf zügige Beats, fröhliches Jubeln und erfrischendes Geigenspiel zu treffen. Solche Sounds schließt man direkt ins Herz!
Trotz des klassischen Musikstudiums bevorzugt Steer auch auf seinem ersten Full-Length-Album weiterhin den Heimstudio-Sound. In professioneller Aufnahme-Umgebung gelang es ihm, diesen DIY-Charme beizubehalten. Das Album gewinnt dadurch an Wärme und verbreitet eine durchweg positive Atmosphäre.
Glockenspiel und Streicher, die Violine spielt übrigens Tom Hobden von Noah And The Whale, bestimmen den Broadcast 2000-Sound auch abseits von "Rouse Your Bones". Mit Steers milder Tenor-Stimme obendrauf wirkt das Ganze geradewegs bezaubernd. Wie schade, wäre sein ursprünglicher Plan aufgegangen, nicht selbst zu singen!
Vor allem "Don't Weight Me Down" vermittelt Jack Johnson-ähnliche Entspanntheit und überzeugt mit mehrstimmigem Gesang. Steer stattet orchestralen Pop mit pfiffigen Melodien aus. So geschehen zum Beispiel bei "Get Up And Go". Ein wenig erinnert es an Architecture in Helsinki oder gar Beirut und bleibt garantiert im Ohr.
Steer hat sich mit Produzent Eliot James einen wahren Fachmann geangelt. Unter seiner Aufsicht entstanden z.B. bereits Tracks für Kaiser Chiefs, Noah And The Whale, Bloc Party und Kate Nash. James steuerte auch gleich noch instrumental etwas von seinem Können bei.
"Broadcast 2000" verbreitet lebensbejahenden Folk-Pop, bei dem das Herz aufgeht. Rundum harmonische Arrangements, die stellenweise fast schon zu süß klingen, um wahr zu sein!
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