laut.de-Kritik
Zerstörte Songstrukturen und mächtige Melodien.
Review von Michael EdeleWenn man sich als Titel für seine Songs der römischen Ziffern I bis VIII bedient, könnte man schnell ein Konzept dahinter vermuten. Oder hatten die Jungs einfach keinen Plan, wie sie ihre Stücke nennen sollen?
Ist im Endeffekt auch scheißegal: An die acht Nummern auf "Spoils Of Failure" macht man sich eh am besten in einem Durchlauf heran. Denn wer sich auf einzelne Songs konzentriert, bremst das Gesamterlebnis nur aus. Und das offenbart sich vier Jahre nach "Chronoclast" deutlich leichter zu konsumieren, als sein stellenweise äußerst zäher Vorgänger.
Die große Überraschung auf der neuen Scheibe: Buried Inside haben die Macht der Melodien entdeckt. Stopp! Nicht gleich wegklicken, weil ihr jetzt der Meinung seid, dass damit sämtlicher extremer Spaß flöten gegangen wäre. Die Nähe zu Bands wie Mastodon, Neurosis oder Isis ist nach wie vor vorhanden.
Buried Inside meiden konsequent gängige Songstrukturen, zerstören sie gar - und doch sind die Stücke auf "Spoils Of Failure" mit nahezu harmonischen Melodien versehen. Diese geben den Songs etwas sehr Episches und zugleich Melancholisch bzw. Depressives.
Kongruent zum Cover ziehen sich die Songs in gewisser Weise spiralförmig durch das gesamte Album und lassen dem Hörer nur wenig Gelegenheit, diesem Sog zu entkommen. Lange Rede, kurzer Sinn: Wer den Reiz von "Chronoclast" begriffen hat, wird an "Spoils Of Failure" seine Freude haben.
2 Kommentare
chronoclast war wirklich große klasse und auch spoils of failure beginnt so langsam zu wirken...würde die jungs gern mal live sehen.
und was die betitelung betrifft...hatten die nicht schon seit suspect symmetry konzepte? ich weiss dass auf jeden fall auf der chronoclast jeder song "time as..." hiess.
tja wenn man nur cds kaufen würde...