laut.de-Kritik
Psychedelischer 60s-Poprock der Güteklasse A.
Review von Kai Butterweck"Wir wollten nie bewusst anders klingen. Unser Sound hat sich einfach so ergeben. Ich habe, ehrlich gesagt, auch keine Ahnung, wie ich anderen Leuten unser Klangbild beschreiben würde", sagt Cage The Elephant-Frontmann Matt Shultz.
Das ist fürwahr auch ziemlich schwierig, denn der Kentucky-Fünfer serviert seit nunmehr sieben Jahren alles andere als gängige Schubladen-Kost. Auch auf ihrem dritten Album tanzen die mittlerweile in London stationierten Alternative-Nerds auf verschiedensten Hochzeiten.
Das Einzige, was dem Quintett seit Anbeginn treu zur Seite steht, ist ein kratzbürstiges Lo-Fi-Fundament, das selbst in den dunkelsten Garagen für hochgezogene Augenbrauen sorgt. Anno 2014 hat sich daran nichts geändert. Gleich zu Beginn geht es mit reichlich "El Camino"-Vibes im Gepäck schnurstracks Richtung Keller ("Spiderhead"). Herrlich versiffte Akkorde reihen sich aneinander, während Sänger Matt mit harmonischem Bubblegum-Gesang für angemessenes Licht im Dunkeln sorgt.
Das anschließende "Come A Little Closer" kommt wesentlich straighter daher. Hier treffen Bum-Tschak-Drums auf psychedelische Einwürfe, die sofort Howler-Erinnerungen wachrufen - sehr schön.
Für das anschließende "Telescope" verbannen die Verantwortlichen nahezu alle rotzigen Elemente aus der Studiokabine. Mit cleanen Cowboy-Chords und dem Schaffen von Cosmo Jarvis vor Augen, laden Cage The Elephant zum Lagerfeuer-Schunkeln.
"It's Just Forever" kommt mit 007-Attitüde und der tatkräftigen Unterstützung von The Kills-Sängerin Allison Mosshart wieder um einiges psycholastiger um die Ecke, ehe detailverliebter 70s-Funk im Verbund mit Beatles-Anleihen ("Take It Or Leave It") sowie fulminanter 60s-Pop mit Arena-Gütesiegel ("Halo") die zweite Hälfte des Albums einläuten.
Hier überzeugen vor allem die ruhigeren Momente, wenn sich Sänger Shultz von einer Harmonie-Liane zur nächsten hangelt und der Rest der Bande im Background mit kantigen Good Mood-Einschüben die Richtung vorgibt ("Hypocrite", "Cigarette Daydreams").
Letztlich habe auch ich keine Ahnung, wie man den Sound von Cage The Elephant am besten beschreiben könnte. Außer vielleicht mit dem Wort: großartig.
5 Kommentare
Hat mich nicht so umgehauen, das Ding...
Ich finds Scheisse dass Elefanten in Kaefigen eingesperrt werden. Jedoch belustigend ist dass Kollegah in der neuen Juice verraet dass er es als Kompliment ansieht wenn Schwule ihn bei Facebook fuer seine Oben ohne Bilder loben und ihm obendrein noch Blasangebote machen
Schrott.
Also ich halte das ganz sicher nicht für Schrott, aber Cage The Elephant waren tatsächlich schonmal besser. Ich bin diese Woche aber irgendwie insgesamt nur schwer begeisterungsfähig ...
finde dieses Album großartig, umso öfter ich es höre umso weniger bekomme ich es aus meinem Player wieder raus! Besonders Telescope & Cigarette Daydreams sind irgendwie märchenhaft schön