laut.de-Kritik
Altbewährtes Mördergeschrei. Herzschrittmacher, adieu.
Review von Manuel BergerDie AC/DC des Death Metal befinden sich mal wieder im Blutrausch. Dass die Verantwortlichen sich hierbei keinerlei intellektueller Gedanken hingeben, sondern ausschließlich pure Raserei regiert, dürfte inzwischen hinlänglich bekannt sein. Es will ja auch niemand George Fisher zu verträumten Harfenklängen flöten hören.
Was denkt ihr also, verbirgt sich hinter einem Track mit dem Namen "High Velocity Impact Spatter"? Schwergewichtige Doombolzen oder leichtfüßiger Schunkelpop ganz sicher nicht. Das kurze Vorgeplänkel hätten sich Cannibal Corpse eigentlich sparen können. Wir warten doch alle auf ausgeleierte Doublebasspedale und Hochgeschwindigkeitsfrickeleien, die einem den Herzschrittmacher aus der Brust hauen.
Völlig überraschend schlägt Angesprochenes nach gut einer Minute auch gnadenlos ein. Die Saitenfraktion flitzt den Hals in so wahnwitzigem Tempo hoch und runter, dass Paul Mazurkiewicz kaum hinterher kommt. Trotzdem sitzen seine Punchs natürlich tight und brutal wie eh und je.
Der Corpsegrinder philosophiert derweil in "Kill Or Become" genüsslich über den Sinn des Lebens: "Fire up a chainsaw, cut their fucking heads off / If you want to live you have to kill or become." Jaja, is' gut. Worum es in feingeistigen Lyrikergüssen wie "Icepick Lobotomy" oder "Asphyxiate To Resuscitate" geht, muss man vermutlich nicht extra erläutern.
Die Gitarren unterbrechen nur gelegentlich ihre Sechzehnteleskapaden, um den Nacken zu schonen und die Windmühlen auf Zementgroove zu polen. Dieses Anpirschen endet aber meist damit, dass die Kannibalen ihre Opfer im Anschluss nur um so hemmungsloser ausweiden.
Aber warum lest ihr euch das eigentlich durch? Steht ihr auf das altbewährte Mördergeschrei, holt ihr euch die Scheibe doch sowieso. Falsch machen kann man dabei absolut nichts. Zwar vergessen Cannibal Corpse im Eifer des Gefechts einige zwingende Hits, wie sie der Vorgänger "Torture" hatte, doch auch "A Skeletal Domain" rangiert auf durchgehend hohem Leichenfledder-Niveau.
5 Kommentare mit 6 Antworten
Völlig uninspiriertes Geschrammel aus dem letzten Jahrhundert; braucht kein Mensch.
Richtig! Der überbewertetste und langweiligste Müll schlechthin. Dass die sich selbst nicht zu Tode langweilen...
Ein Pünktchen mehr hätte es schon sein dürfen, immerhin ist diese groovende Todeswalze genau das was man von einer CC Platter erwartet. Ein gutes Album ist ein gutes Album auch wenn die Band auf hohen Niveau stagniert.
Wenn es denn ein gutes Album wäre, hättest du völlig recht.
Es sind halt CC. Da bekommst du Death Metal der alten Schule ohne irgendwelche technische Spielereien. Is auch schön für zwischendurch
Nicht meins. Hab ich mal probiert, geht einfach nicht.
Hab mir die Scheibe nun auch besorgt, besser spät als nie. Joar, CC auf gewohnt hohem Death-Metal-Niveau, eigentlich so wie immer, daher sehr gut. Die Lyrics waren nie meins, aber pfeif drauf, damit kann ich schon leben. CC haben meiner Erfahrung nach immer schon polarisiert, daher sollte man hier von fruchtlosen Diskussionen Abstand nehmen.
Dieser Kommentar wurde vor 9 Jahren durch den Autor entfernt.
Ich entschuldie mich auch in aller Form für jegliche Fehler
Du kannst dich nicht "GoreCorpse666" nennen und dich dann entschuldigen. Lass das.
ja. denn qualität wird an erfolg gemessen...