laut.de-Kritik

Wunderschöne irische Stimme und authentisch vorgetragene Balladen.

Review von

Cara Dillon, die 1975 geborene Irin, wartet nun also auch in Deutschland mit ihrem gleichnamigen Debutalbum auf. Bei Liebhabern des "Irish Folk" dürfte sie schon seit einigen Jahren bekannt sein, da sie kurzzeitig die Sängerin der neuen Folk-Supergruppe Equation ersetzte, was der Band prompt einen großen Plattenvertrag einbrachte.

Equation-Gründungsmitglied Sam Lakeman arbeitete eng mit Cara Dillon für ihr erstes Solo Projekt zusammen. Alle Songs wurden von ihr und Sam Lakeman geschrieben, getextet und arrangiert. Was den Zuhörer hier erwartet ist also nicht Musik aus dem Computer, sondern handgemachte traditionelle irische Folk Musik. Eigentlich nicht so mein Ding. Aber nachdem ich Cara Dillons Stimme zum ersten Mal vernommen habe, bin ich beeindruckt und fasziniert zugleich. Hingerissen von einer Stimme, die klar, sanft und zuckersüß klingt. Nun kann ich gut nachvollziehen, dass sie bereits im Alter von 14 Jahren die gepriesene "All Ireland Traditional Singing Trophy" gewonnen hat.

Bei der wunderschönen Liebesballade "Craigie Hill" frage ich mich, an wen mich diese Stimme erinnert. Wohl ein klein wenig an die Norwegerin Lene Marlin, die 1999 "Sitting Down Here" sang. Doch eigentlich hinkt der Vergleich, denn Cara Dillons Musik erzählt vom Land und den Leuten in Irland, der Liebe und von Amerika als die große Hoffnung irischer Auswanderer. Die Songs sind sehr schön mit Klavierklängen, Harmonium, Orgel und Akustikgitarre arrangiert. Die sorgfältige Wahl der Instrumente macht deutlich, dass Caras Stimme im Vordergrund steht und so zuckt man regelrecht zusammen, wenn einem das Schlagzeug bei "Blue Mountain River" um die Ohren fliegt.

Die Platte besticht durch authentisch vorgetragene Balladen, die allesamt eine interessante Geschichte erzählen. Tanzbare Nummern sind sehr rar, und wohl auch nicht beabsichtigt. Macht nichts, denn die Platte ist auch nicht als Partyplatte konzipiert, sondern Ausdruck irischer Melancholie und Naturverbundenheit im traditionellen Gewand der Folk Musik. Nicht verwunderlich, dass Cara Dillon für ihre Platte, die in Großbritannien bereits letzten Sommer erschienen ist, soeben mit zwei "BBC Radio Awards" ausgezeichnet wurde. So gewann sie den "Horizon Award" als beste Newcomerin und bestes traditionelles Lied ("Black Is The Colour").

Caras Stimme hat dieses gewisse Etwas und kann ihr, wenn sie die richtigen Leute und Entscheidungen trifft, sicherlich eine große internationale Karriere bescheren. Dann könnte sie in die Fußstapfen anderer Iren, wie Chris De Burgh, U2, Johnny Logan oder Sinead O'Connor treten, mit der sie bereits für das "Ghostland"-Projekt zusammen gearbeitet hat.

Trackliste

  1. 1. Black Is The Colour
  2. 2. Donald Of Glencoe
  3. 3. Craigie Hill
  4. 4. Green Grows The Laurel
  5. 5. Lark In The Clear Air
  6. 6. The Lonesome Scenes Of Winter
  7. 7. Blue Mountain River
  8. 8. I Wish I Was
  9. 9. The Maid Of Culmore
  10. 10. She's Like The Swallow
  11. 11. I Am A Youth That's Inclined To Ramble

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