laut.de-Kritik
Kommt einem gemütlichen Bad im Fegefeuer gleich.
Review von Michael EdeleDie fünf Nasen von Cephalic Carnage sehen auf ihren Bildern immer so freundlich und auch ein wenig verkifft aus, dass sich manch einer verwundert die Löffel poliert haben wird, als er zum ersten Mal mit der Band iakustisch in Kontakt kam. Auch "Xenosapien" wird im Extrem Metal-Bereich Fans finden, daran gibt es keinen Zweifel.
Freunde von Dying Fetus oder Hate Eternal haben am Opener "Endless Cycle Of Violence" jedenfalls ihre helle Freude und werden auch von Songs wie "Touched By An Angel" oder "Megacausm Of The Aquaphobics" kaum enttäuscht sein. Daneben haben die Amis nicht darauf verzichtet, immer wieder kleine Ausflüge in noch verrücktere Bereiche zu wagen. So blitzen bei "Divination & Volition" oder "Heptarchy (In The UK)" nicht nur hin und wieder ein paar Freejazz-Anteile durch, sondern natürlich auch durchgeknallte Grindparts.
Das macht entsprechend Arbeit beim Zuhören, und es schadet bestimmt nicht, das ein oder andere Instrument selbst zu beherrschen. Dann knuspert man sich hin und wieder ganz schön einen ab, wenn man sich fragt, wie die Jungs eigentlich ein Stück wie "Molting" eingespielt haben. Oder wie man überhaupt auf die Idee kommen kann, solche Songs zu schreiben (und vor allem mit solchen Titeln zu versehen!). Einen vollkommenen Ausbruch aus dem Genre wagen sie allerdings mit dem zähflüssigen und teilweise mit klarem Gesang unterlegten "G.lobal O.verdose D.evice".
Der unbenannte "Hidden Track" ist abschließend auch eher so ein Song, den man sich beim gemütlichen Bad im Fegefeuer reinzieht. Lavaartige Doomriffs treffen auf diverse, intonierte Klagelaute, die einen vielleicht davon ablenken, dass der eigene Arsch gerade geröstet wird. Macht Laune und kann sich hören lassen.
Noch keine Kommentare