laut.de-Kritik

Hartwurst-Ping-Pong mit den Nu Metal-Mitbegründern.

Review von

Ja da schau her: 13 Jahre nach ihrem letzten Studio-Ausflug "Dark Days" wagen sich die Kohlenkammer-Verantwortlichen um Mastermind und Frontmann Bradley James "Dez" Fafara doch tatsächlich noch mal ins Freie.

Statt auf ausgenudelte Korn-Anleihen der Vergangenheit zu setzen, präsentieren sich die in Vergessenheit geratenen Nu Metal-Mitbegründer von einer musikalisch fast schon eigenständigen Seite. Sicher, tiefgestimmte Gitarren, durch den Industrial-Wolf gedrehte Bombast-Drums und grollende Geschnatter-Orgien am Mikrofon bekommt man in Amiland auch heute noch an jeder Ecke serviert. Das Ganze aber weitestgehend befreit von überproduzierten Effekten und eingebettet in ein stoisch nach vorne marschierendes Groove-Fundament? Da muss man schon länger suchen.

"Rivals" lässt den Hörer jedenfalls nicht lange im Dunkeln stehen. Bereits der Opener "I.O.U. Nothing" bringt jede Hinterhof-Tanzfläche zum Beben. Abgehackte Powerriffs und das immer wieder in Richtung New York schielende Grunz-Timbre von Sänger Bradley Fafara spielen fleißig Hartwurst-Ping-Pong, während die Rhythmusgruppe im Background schnurstracks geradeaus marschiert.

Ähnlich gestrickt walzen sich Bulldozer der Marke "Light In The Shadows", "Suffer In Silence" und "Another Nail The Coffin" durch die Gehörgänge. Kein Firlefanz aus der Retorte. Keine Stoppschilder. Immer nur auf die Zwölf. Sehr schön.

Dass ein bisschen Abwechslung nie schadet, scheinen Coal Chamber im Laufe der Stillstand-Jahre gelernt zu haben. Und so setzen sie zwischen den bereits erwähnten Kopf-durch-die-Wand-Eckpfeilern immer wieder kleine Nadelstiche.

Da wäre beispielsweise das mit einem psychedelischen Tapping-Intro startende "Bad Blood Between Us", ein sich steigernder Stampfer, der klingt, als hätten sich die Herren Meskil und Manson spontan verbrüdert.

Ebenfalls etwas aus der Reihe tanzen der vertrackt polternde Titeltrack sowie das nicht minder kantige Hardcore-meets-Industrial-Brett "Fade Away (Karma Never Forgets)". So kommt tatsächlich keine Langeweile auf, was im Nu Metal-Genre durchaus als selten bezeichnet werden kann.

Trackliste

  1. 1. I.O.U. Nothing
  2. 2. Bad Blood Between Us
  3. 3. Light In The Shadows
  4. 4. Suffer In Silence
  5. 5. The Bridges You Burn
  6. 6. Orion
  7. 7. Another Nail The Coffin
  8. 8. Rivals
  9. 9. Wait
  10. 10. Dumpster Dive
  11. 11. Over My Head
  12. 12. Fade Away (Karma Never Forgets)
  13. 13. Empty Handed

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