laut.de-Kritik
Den Cowboyhut tief ins Gesicht gezogen.
Review von Michael EdeleCosmic Tribe waren 2010 eine der großen Überraschungen und "The Ultimate Truth About Love, Passion And Obsession" rotiert bei mir noch immer auf sämtlichen Kanälen. Dort wird sich die Scheibe allerdings den Platz mit dem Nachfolger teilen müssen, denn "Under The Same Sun" ist mit kaum weniger süchtig machendem Material gespickt.
Der Reigen beginnt mit dem zunächst ein wenig orientalisch angehauchten, aber catchy "Lucifer Calling". Kaum setzt der wie immer recht hohe Gesang von Olli Busse ein, schon setzt man mental die Sonnenbrille auf, zieht den Cowboyhut etwas tiefer ins Gesicht und lehnt sich relaxt zurück.
Es ist immer wieder erstaunlich, wie natürlich und flüssig die Songs der Hannoveraner aus den Boxen drücken. Da fällt es kaum negativ auf, dass der Refrain oft nur aus dem sich wiederholenden Titel besteht. Was könnte live bitte besser funktionieren?
Man mag von manchen 'Love and Happiness'-Texten halten, was man mag. Der Flow der Truppe geht trotzdem direkt ins Ohr. Der Drive des Titeltracks packt unwiderstehlich zu und auch der Off-Beater "Come Closer" und "Alien Lover" zeigen keinerlei Ausfallerscheinungen.
Leider wird es im Mittelteil der Scheibe dann ein wenig beliebiger, Power und Elan gehen flöten: Aber 17 Songs sind für ein Album wohl auch zu viel des Guten. Hätte das Quintett etwas strenger ausgesiebt, könnte "Under The Same Sun" mit zwölf bärenstarken Songs über die Ziellinie schießen.
Doch zum Glück haben Cosmic Tribe mit der potentiellen Hitsingle "Boom Town Hysteria" dem coolen "Child Of The Sun" und der schönen Ballade "Shades Of Love" nach hin raus noch genügend gute Songs am Start.
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