laut.de-Kritik
So ultimativ, wie Ricola australisch ist.
Review von Stefan FriedrichIrgendwann in den Siebzigern hat sich mein Onkel erbarmt und meinem Vater aus der musikalischen Bredouille geholfen. Er nahm ihm eine Kassette mit alten Gassenhauern von Hendrix über die Beatles bis hin zu den Rolling Stones auf. Auf diesen Tapes fand sich immer mal wieder ein Track von Creedence Clearwater Revival. Das Resultat war ein Knirps auf der Rückbank des Opel Rekord 1900, der begeistert die Lieder von CCR in einem Bubblegum-Kauderwelsch nachsang.
Wunderbare Rock'n'Roll meets Country'n'Blues waren die Markenzeichen dieser einmaligen Combo. Greatest Hits Compilations der Gebrüder Fogerty und Co. gibt es mittlerweile auch wie Sand am Meer, man denke nur an die großartigen Chronicle-Platten, die wohl alles enthalten, was man als Einsteiger kennen sollte. Diese beiden Sampler kann man jetzt sogar schon als Doppel-CD erstehen und so stellt sich die Frage, was man mit der vorliegenden Scheibe anfangen soll.
Wenn man auf der Hülle in die rechte obere Ecke schaut, steht dort "TV-CD". Dahinter verbirgt sich ein sechsminütiger, lieblos zusammen geschnittener Auszug aus einem Konzert. Der ist nicht mal im Ansatz der Rede Wert und lässt höchstens erahnen, dass die vier mal eine ziemlich geile Live-Band gewesen sein müssen. Die Trackliste setzt sich aus den erwähnten zwei Chronicles-Scheiben zusammen, so eine Art Best-Of-Best-Of. Ach ja, 24BIT remastered ist das Teil auch noch, aber ob das bei einer Band wie CCR wirklich von Nöten ist, wage ich zu bezweifeln. Neben dem ganzen Schnickschnack wie Video, Bilder, Biografie und Diskografie sind natürlich auch Lieder auf den CDs und die sind natürlich allererste Sahne.
Wenn das hier, die ultimative Zusammenstellung ist, dann haben tatsächlich die Australier Ricola Schweizer Kräuterzucker erfunden, oder waren's doch die Finnen?
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