laut.de-Kritik
Kurz, kurzweilig und seicht.
Review von Raphael ChasséMit der "Spacejam Ep" veröffentlicht der Pop-Rapper mit Pandamaske einen Sommer-Feeling verbreitenden Extend Player am Ende eines verregneten August. In seiner Wahlheimat auf Bali ist aber vermutlich jeden Tag des Jahres Sommer-Wetter, weshalb ich Cro den nicht so ganz optimalen Release-Zeitpunkt nachsehe.
Die Instrumentals sind meist sehr R'n'B-lastig und erinnern gepaart mit den Rap- und Gesangs-Performances manchmal etwas an das Spätwerk Mac Millers, natürlich ohne dessen Klasse zu erreichen. Auf der "Spacejam EP" sind einige zumindest gut geflowte Rap-Parts zu finden, mit der ein oder anderen netten Zeile: "Mama weiß noch immer nicht genau, was ihr Sohn macht". Auf dem selben Track ("Nie weg") droppt Cro aber auch eine Hook mit unglaublich cringen Lyrics und einer Aussprache, die mein Blut zum Kochen bringt: "Wer macht den Shit wieder jiggy-yiggy (CRO) / Bei wem sind die Chicks alle sticky-icky? (CRO)".
Die Themenpalette von Cros neuestem Werk ist sehr limitiert, er singt und rappt ausschließlich über seine Zufriedenheit und schöne Frauen, mit denen er Beziehungen führt. Falls der Inhalt der Wahrheit entspricht, sei ihm das gegönnt, wirklich interessant ist das aber nicht.
Sehr erfreut hat mich die Kölner Band Blumengarten als Feature auf "Nie wieder normal", der Sänger Ryan mit seiner zuckersüßen Stimme begeisterte mich schon auf dem Track "Wiedersehen" und markiert mit seinem Refrain ein Highlight der EP.
Produktionstechnisch gibt es, außer dass alles relativ seicht klingt, wenig zu bemängeln. Sehr gut gefallen hat mir der Anfang von "Everything", der mich an das Outro des Tracks "HOE (Heaven on Earth)" von Jpegmafia und Danny Brown erinnert. Ein obskurerer Soundteppich lässt Cro sein Potenzial aber deutlich besser ausschöpfen, wie man auf tru. oder der B-Seite von Trip hört.
Die "Spacejam EP" ist kurz, kurzweilig, seicht und bleibt konstant solide. Mit "Nie wieder normal" gibt es sogar einen richtigen Hit.
3 Kommentare mit 6 Antworten
Igitt.
Wie lächerlich es auch wirkt, wenn er sich für seinen Flow feiert. Das passte genau 3:30 lang auf Easy für die Nonchalance. Hier ist es extrem unangenehm.
Wo du bei dem Song nen Hit hörst, ist mir allerdings schleierhaft. Wahrscheinlich werden Horden von Teens dir allerdings Recht geben.
Twentysomethings, oder?
Der hatte seinen Moment mit Easy und der dazugehörigen EP, wenn man großzügig ist vielleicht auch noch mit seinem ersten Album und das hätte es dann auch gewesen sein müssen.
@Caps: Stimmt. Mein Fehler. Teens hören ja wieder Blümchen.
Ich fand Tru ganz gut eigentlich, zumindest top produziert, Lyrics naja wie so oft
Tru war wirklich Bombe, hat mich wirklich geflasht. Hatte Hoffnung in den Kerl, wenn er dann noch seine Hormone in den Griff bekommen hätte. Leider hat er direkt nach der Platte wieder vergessen wie man gute Mucke macht und nur die elenden Lyrics und seine Frauenprobleme mitgenommen. Passiert.
mukke für den lautuser