laut.de-Kritik
Der Get Physical-Chef erfüllt die eigenen Ansprüche.
Review von Daniel StraubSeit der Gründung von Get Physical Music 2002 gehören die "Body Language"-Mix-Compilations fest zum Programm des Berliner Labels. Über die Jahre haben bekannte Leute wie DJ Hell, Dixon, Modeselektor und Junior Boys hier ihre Favoriten als DJ-Set präsentiert. Für die 15. Auflage hat sich Labelgründer DJ T. nun selbst an den Mixer gestellt.
Auf stolze 78 Minuten bringt es das Set des Get Physical-Cheffs, in das er insgesamt 20 Tracks packt. Da geht DJ T. ans Limit dessen, was noch auf eine CD draufpasst. Aber nicht nur die lange Spielzeit gefällt, die Auswahl der Stücke ist ebenfalls sehr fein und überzeugt durch viele sorgsam aus dem Plattenkoffer gezogene Geheimtipps.
Get Physical spielt auf "Body Language Vol. 15" allenfalls eine Nebenrolle. Stattdessen rückt DJ T. Leute wie Oskar Offermann in den Blickpunkt. Der bärtige Wahlberliner tourt seit einiger Zeit durch die Clubs und lässt überall verzückte Gesichter zurück - ein Vollblut-DJ mit viel Leidenschaft. Die spricht auch aus Stücken wie "Fluffer", mit denen sich Oskar Offermann derzeit auch als Produzent eine exzellenten Ruf erarbeitet.
Eine anderer, noch kaum bekannter Act ist Lake People alias Martin Enke. Etwas mehr als ein halbes Dutzend Releases hat er seit 2011 auf den Weg gebracht. Nicht viel würde man meinen. Doch Labels, auf denen er sie veröffentlicht, sprechen für sich: das Kollektiv Turmstrasse Label Musik Gewinnt Freunde, John Talabots Münchner Homebase Permanent Vacation und Alex Flitschs Connaisseur Recordings.
Mit The Jaydes und ihrem an Water Lilly erinnernden Track "Tears & Fears" sowie "The Track Stars" im Nina Kraviz Remix von Chicago-Legende Parris Mitchells packt DJ T. noch zwei weitere Toptracks in seinen Mix und erfüllt damit seinen eigenen Anspruch, mit "Body Language Vol. 15" ein Set abzuliefern, das über der Zeit steht.
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