laut.de-Kritik

Hardcore-Shouts und peitschende Thrash-Riffs ...

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Als ich die Darkest Hour-Scheibe zum ersten Mal in den Player schob und nach den ersten Tönen nur mehr oder minder originellen Metalcore entdeckte, war ich schon kurz davor, das Teil schnell wieder auszusortieren. Nach weiterem Durchzappen war ich dann aber doch zu einer eingehenderen Untersuchung bereit.

Gerät der Opener noch nicht sonderlich überzeugend, so fährt die Band aus Washington D.C mit "Convalescence" schon ein ganz anderes Brett. Schreihals John Henry leistet zwar immer noch nicht mehr als die üblichen Hardcore-Shouts, doch die Breitwand-Riffs der beiden Gitarristen Kris Norris und Mike Schleibaum bieten einfach ein paar tolle Melodien, die sofort im Ohr hängen bleiben. Neu ist das mit Sicherheit nicht, aber darauf gebe ich einen Scheiß, so lange die Qualität stimmt.

Hinzu kommen ein paar geile, richtig peitschende Thrash-Riffs, wie in "This Will Outlive Us", oder "District Divided", die direkt aus der Bay Area stammen könnten. Leider schwenkt das Ganze zu häufig in altbekannte Metalcore-Schemata ab, die die Begeisterung etwas drücken. Vollkommen aus dem Rahmen fällt die Akustikgitarren-Nummer mit dem Titel "Pathos", ohne selbigen dabei zu verströmen.

Auch Strapping Young Lad-Guru Devin Townsend muss dem Sound von Darkest Hour was abgewinnen können, schließlich hat er die Scheibe produziert, und das merkt man "Undoing Ruin" auch an. Die Melodien sind kräftig und aufwendig, die harten Parts mähen einem die Rübe kahl. Technisch sind die Jungs auch absolut auf der Höhe (sehr geiles Solo in "These Fevered Times") nur der Gesang ist vielleicht Geschmacksache.

Wer die alten Scheiben von Darkest Hour kennt, wird sich vielleicht freuen (wundern?), dass die Band inzwischen mehr Wert auf Abwechslung legt und einige langsamere Parts in ihre Songs eingebaut hat. Das kommt dem Unterhaltungswert natürlich deutlich zugute und ist ein richtiger Schritt in Richtung eigenständiger Sound.

Wenn sich das Quintett ein wenig mehr um individuelle Trademarks bemüht wie in den genannten Titeln, sollte man die Band auch weiterhin auf der Rechnung haben. Wer auf Sounds der Marke Lamb Of God oder Atreyu steht, sollte hier mal reinhören.

Trackliste

  1. 1. With A Thousand Words To Say But One
  2. 2. Convalescence
  3. 3. This Will Outlive Us
  4. 4. Sound The Surrender
  5. 5. Pathos
  6. 6. Low
  7. 7. Ethos
  8. 8. District Devided
  9. 9. These Feverd Times
  10. 10. Paradise
  11. 11. Tranquil

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