laut.de-Kritik
Der beste Thrash kommt aus der Bay Area.
Review von Michael EdeleUm den Vergleich zu Machine Head zu ziehen, muss man weiß Gott kein helles Licht sein, schon der Bandname sagt alles. Kratzen wird es die Jungs aus Süddeutschland wenig, schließlich feuern sie einem musikalisch ein gehöriges Brett Thrash Metal um die Ohren, das über den Sound von Robb Flynn und Co hinaus geht.
Prinzipiell sind aber auch Davidian der Meinung, dass aus der Bay Area der beste Thrash stammt und entsprechend roh und technisch ausgereift geht es auf "Hear Their Cries" zur Sache. In punkto Geschwindigkeit machen die Schwaben keine halben Sachen. Mit dem Opener "Judas Cross" brettern sie kräftig nach vorne und halten das Tempo auch sonst weitgehend hoch. Midtempos tauchen nur dann auf, wenn es um satte Grooves geht, die sie immer wieder einstreuen, um für Abwechslung zu sorgen.
Da sich der alte Shouter Chris Prendergast ja leider schon kurz nach der letzten Scheibe verabschiedet hat, steht nun der Ami Dave Hopkins hinter dem Mikro. Der kann zwar richtig schön derbe bellen und scheint auch ordentlich Fett auf der Lunge zu lagern, auf Dauer macht sich aber Eintönigkeit breit.
Außerdem fällt auf, dass der Kerl nach den ersten paar Songs mehr und mehr wie Sabina Classen klingt, was in "Little Man" sowas wie seinen Höhepunkt findet. Ich könnte schwören, da röhrt die Holy Moses-Fronterin ins Mikro. Ansonsten holen sich Davidian ihre Inspirationen mit Nummern wie "The Prince" oder dem wie Sau groovenden "40 Days" auch gern mal bei Exodus ab, die auf dem Rock Hard Festival gerade bewiesen haben, dass sie nach wie vor zu den Genre-Führern zählen.
Mit dem ein oder anderen Machine Head-Zitat und ein paar coolen Gangshouts in "Follow" (die sie gut und gern noch in ein paar weiteren Tracks hätten einbinden können) liefern die Jungs ein sehr ordentliches Thrash-Brett ab, das richtig schön auf die Mütze mörtelt. In Sachen Melodien oder Trademarks müssen sie jedoch noch ein wenig zulegen, um in der oberen Liga mitzumischen.
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