laut.de-Kritik
Irgendwo zwischen Wthin Temptation und The Gathering.
Review von Michael EdeleVor drei Jahren beim Debüt "Lucidity" haftete Delain noch in erhöhtem Maße ein Projekt-Charakter an. Der ehemalige Within Temptation-Keyboarder Martijn Westerhold hatte sich diverse, meist holländische Musiker und Sänger zusammen gesucht, und ein sehr abwechslungsreiches Album veröffentlicht.
Auf dem war Sängerin Charlotte Wessels bereits zu hören. Sie war damals schon fester Bestandteil von Delain. Mittlerweile hat sich dank diverser Auftritte ein echtes Line-Up gefestigt, mit dem auch an "April Rain" gearbeitet wurde. Entsprechend halten sich die Gastbeiträge in Grenzen. Lediglich Marco Hietala (Nightwish/Tarot) gibt ein paar Gastspiele als Sänger.
Zunächst verlässt man sich aber allein auf Charlotte. Wie der Opener und Titeltrack beweist, auch vollkommen zurecht. "April Rain" klingt mit Schmackes nach einem guten Rocksong, der davon lebt, dass Charlotte zum Glück nicht eine Trällerliesl mit einem dünnen Stimmchen ist. Allerdings hätte ich dem folgenden "Stay Forever" ein paar breitere Gesangsspuren gegönnt, da die Nummer doch schwer in die Within Temptation-Ecke tendiert.
Marco Hietala kommt bereits beim heimlichen Hit "Invidia" kurz zum Einsatz und trägt auch zum epischen "Control The Storm" sein Scherflein bei. Allerdings klingt der Knabe hier doch ein wenig sehr brünstig, was ein leichtes Grinsen hervor ruft. Dafür ist das finale "Nothing Left", zu dem der Bassist ebenfalls seinen Gesang beisteuert, eine grundsolide Sache.
Delain machen auf ihrem zweiten Album soweit alles richtig und siedeln sich irgendwo zwischen The Gathering und Within Temptation an, ohne sich an die ein oder andere Richtung anzubiedern. Da wird in "On The Other Side" mit einigen Streichern musiziert und in "I'll Reach You" vielleicht etwas geschmalzt. "Virtue And Vice" ist trotz bratender Gitarren ziemliches Radiofutter und "Start Swimming" hat einen erhöhten Lala-Faktor, aber das ist eher die Ausnahme.
Mit "Come Closer" gibt es noch ne richtige schöne Ballade für alle Kuschelsüchtigen und "Go Away" bläst anschließend nochmal den Schmalz aus den Löffeln. "April Rain" ist also eine richtig runde Sache geworden.
1 Kommentar
Ah endlich gibt's Delain auch bei laut.de!
Ich find das Album sehr viel besser als den schon guten Vorgänger, aber hier traut sich endlich mal wieder eine Symphonic-Metal Band die Gitarren angemessen laut zu drehen und die Songs mit ein bisschen mehr Härte auszustatten... sowas hat mir bei Bands wie Epica etc. immer etwas gefehlt...
Wie auch immer, jedenfalls ein sehr gutes Album meiner Meinung nach, hätte wohl 4 statt 3 Punkten gegeben, aber das ist ja Geschmackssache...