laut.de-Kritik
Achtziger Electronica, House und ein wenig Techno bieten enormen Hörspaß.
Review von Alexander CordasAndreas Krüger, der Kopf von "Der Dritte Raum", ist von seinem Space Trip aus dem Jahr '98 wohlbehalten zurückgekehrt und geht auf "Distanz". Das Space-Thema des Vorgängers "Raumgleiter" wird hier nicht weiter verfolgt zu Gunsten einer Neuentdeckung des Rhythmus.
Krüger und seine Mitstreiter verbraten wie gehabt viele Einflüsse aus den seeligen Achtzigern. Zeitgemäß aufpoliert pluckert New Wave-Electronica am Ohr vorbei, um keine drei Minuten später von einem House-Hoppeldihopp fröhlich wummernd eingeholt zu werden. Kommt der Sound insgesamt zu Beginn noch etwas scheppernd des Weges, verdichtet er sich im Verlauf der Platte immer mehr und mit dem Doppelpack "Notengewirr" und "Der Schrittmacher" brennt der Dancefloor zum ersten Mal lichterloh. Klasse Breaks und diverse Fieps und Düdeldüs harmonieren perfekt.
Durch die nahtlosen Übergänge, die zu einer Philosophie des Dritten Raumes geworden sind, wirkt "Distanz" wie ein auf Platte gebrachtes DJ-Set. Zu dieser Spannungskurve passen die Titel der Stücke: Mit der Dreierfolge "Musikvorspiel", "Musik - kommt" und "Rhythmus vorgetäuscht", hat Krüger den Koitus auf die Tanzfläche gebeamt. Wenn jedoch etwas gnadenlos untertrieben ist, dann das Attribut "vorgetäuscht".
In letzter Konsequenz ist "Distanz" nicht ganz so faszinierend wie "Raumgleiter", bietet dennoch enormen Hörspaß.
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