laut.de-Kritik
Komplexe Aggressionen mit angepissten Texten.
Review von Michael EdeleWieder zwei Jahre rum, neue DevilDriver her! Auf Dez Fafara und seine Jungs ist in der Hinsicht absolut Verlass. In Sachen Qualität ist das ebenfalls so, denn auch "Beast" liefert dieses Mal ein sattes Dutzend starker Songs ab. Dieses Mal allerdings mit leichten Einschränkungen.
Der etwas rockigere, auf "Pray For Villains" eingeschlagene Weg hat mir persönlich recht gut gefallen. Gegen eine entsprechende Fortsetzung auf "Beast" wäre von meiner Seite aus entsprechend nichts einzuwenden gewesen. Wie DevilDriver aber nun mal sind, gibt es auch auf "Beast" eine veränderte Koste zu genießen. Und es wird schon nach den ersten Testläufen klar, dass sich vor allem in der Gitarrenarbeit einiges bei dem Quintett getan hat.
Nicht nur, dass die Band mittlerweile verstärkt mit Soli arbeitet, auch die Riffs selber verlangen Mike Spreitzer und Jeff Kendrick immer mehr an Fingerfertigkeit ab. Das geht allerdings auch etwas auf Kosten der Eingängigkeit, denn gerade mal "You Make Me Sick" setzt sich relativ schnell im Gehörgang fest, nimmt es mit den alten Hits wie "Back With A Vengeance" oder "Forgiveness Is A Six Gun" dennoch nur bedingt auf.
Mit dem düsteren "Black Soul Choir" kehren sie kurzzeitig ein wenig zu den In Flames-Einflüssen früherer Tage zurück und lassen dort ebenfalls einen gewissen Hitfaktor aufblitzen. Aber Hit oder nicht, auch sonst finden sich auf der neuen Scheibe starke Songs. Sei straighte Sachen wie "Hardened" oder "The Blame Game", das aus allen Rohren ballernde "Blur" oder das in Sachen technischer Anspruch glänzende "Crowns Of Creation".
Anstatt den Hörer abschließend in den Feierabend zu prügeln, gibt es mit "Lend Myself To The Night" eine im Vergleich zum restlichen Album fast schon ruhige, melodische Nummer. Das macht "Beast" zu einer abwechslungsreichen, einmal mehr in den Grundzügen leicht veränderten DevilDriver-Scheibe, die man sich erst ein wenig erarbeiten muss.
Im Vergleich zu den beiden Vorgängern steht sie in der Hitdichte ein wenig zurück. In Sachen Aggression und angepisster Texte und Shouts von Mr. Fafara hat sie die Nase aber eindeutig vorn.
6 Kommentare
ein rückschritt nach den letzten beiden großartigen alben. schmeißen ihre stil den sie mit Pray For Villains perfektioniert hatten fast wieder komplett über den haufen und bauen fast ausschließlich auf aggressionen ähnlich dem debütwerk. vermisse eingängliche hooks die mit fetten grooves verbunden werden, das hat sie einzigartig gemacht. wegen ein paar geilen nummern gebe ich aber immer noch 3/5. Shitlist, Coldblooded und Blur sind geile lieder.
LOOOCOOOOOOO
Ich habe mir das Album am ersten Tag gekauft und muss sagen, es gefällt mir besser wie der Vorgänger, aber "Beast" hat Probleme zu zünden.
Nach mehrmaligen hören gefiel es einem immer besser und besser. Einige Songs stechen heraus:
Shitlist, Hardened, You make me Sick,Bring the fight (to the Floor) und Crowns of Creation
ich würde dem Album eine schwache 4/5 geben da die songs gut sind, aber kein highlight.
Hier wird wieder einmal Produktion anstatt anspruchsvolles Arrangement und kreatives Riffin' verwendet.. nicht mein Fall, aber viele Kiddies werden es lieben!
@Jazzguy (« Hier wird wieder einmal Produktion anstatt anspruchsvolles Arrangement und kreatives Riffin' verwendet.. nicht mein Fall, aber viele Kiddies werden es lieben! »):
Jetzt verrat mir doch mal, was das mit Kiddies zu tun hat.
Zum Album: Ich finde es sehr schade, dass sie ihren Stil wieder wechseln mussten. Die härtere Gangart haben Fear Factory mit Mechanize deutlich besser hinbekommen aber bei Beast will das einfach nicht bei mir hängen bleiben.
Ich kann mich der doch größtenteils negativen Kritiken nicht anschließen. Nach "Pray for Villains", bei dem hauptsächlich auf eingängige Melodien und fette Grooves gesetzt wurde kommt nun eben mal wieder ein bisschen Abwechslung mit dieser etwas "dreckigeren" Platte in die Devildriver-Diskographie. Einen Rückschritt würde ich es nicht nennen. Vielmehr ist es für mich das Bekennen aus Devildriver-Sicht zu ihren Wurzeln. Es gibt nur wenige Lieder, die aus dem Gesamtwerk deutlich hervorstechen, da die Songs eben wegen der nicht so eingängigen Melodien (die mich persönlich auf dem Vorgänger teilweise auf die Dauer gestört haben) einzeln gesehen nicht so schnell ins Ohr gehen wie auf dem Vorgänger. Diese komplexere Platte muss man dann eben ein wenig öfter hören, hat meines Erachtens aber eine längere "Haltbarkeit" als ein paar der vorigen Alben der Band.
Meine persönlichen Lieblingstracks sind Dead to Rights, You make me sick, The Blame Game, Coldblooded und Black Soul Choir und ich würde das Album jedem Devildriver-Fan empfehlen!