laut.de-Kritik
Die Klang gewordene Schönheit der Bretagne
Review von Kai KoppMolène ist eine französische Insel vor der Nordwestküste der Bretagne. "Um ihre Stimmung musikalisch einzufangen, habe ich mich in den Zustand absoluter Isolation begeben". Bei Didier Squiban heißt das, in aller Konsequenz, sich mit dem Flügel auf das winzige Eiland schiggern zu lassen, um dort seine klanglichen Visionen und Impressionen zu entwerfen.
Der musikalischen Entsprechung dieser Einsamkeit dient das Klavier als Soloinstrument.
Zwischen Keith Jarrett'scher Jazzimprovisation und Glen Gould'schem Klassikverständnis siedelt Didier Squiban seine Kompositionen und Interpretationen an. Er bezieht sich dabei auf "traditionelle Weisen" und auf "durch die Umgebung inspirierte Improvisationen. Eigentlich müsste ich ein paar Matrosen und Fischern dafür danken".
Die fruchtbare Zusammenarbeit des Pianisten mit dem Bildkünstler Michel Thersiquel erlaubt es, sich die Klang gewordene Schönheit der Bretagne mittels aufwändig gestaltetem Foto-Booklet auch optisch zu vergegenwärtigen. Als kammermusikalischer Jazz für Fortgeschrittene eignet "Molène" sich ebenso wie als Einsteigeralbum für interessierte Jazzsympathisanten.
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