laut.de-Kritik
Raveinfiziert, schmutzig und minimal.
Review von Gregory BritschAus Anlass des zweijährigen Bestehens von Dirt Crew Recordings präsentieren die Betreiber James Flavour und sein Partner Break 3000 die erste Labelcompilation des Hauses. Unter dem Titel "Collection 01" vereinen die beiden Dirt Crew-Mitglieder auf einer Doppel-CD zum einen raveinfizierten, schmutzigen Minimal- bzw. Oldschoolsound. Zum anderen eine Zusammenstellung des Sublabels Players Paradise, das eher entspannterem, weniger Peaktime verdächtigen Minimalhouse eine entsprechende Heimat bietet.
In dieser Zusammenstellung finden sich nebenbei auch acht exklusive Beiträge. Für Dirt Crew Recordings sind das Tigerskins tranciges Stück "Am Waldrand", Adultnapper - dahinter verbirgt sich der New Yorker Produzent Francis Harris mit "Move In The Target" - sowie "Gaucho" des Newcomers Lukas.
Ein schönes Schmankerl bietet außerdem Dominik Eulbergs hypnotischer Remix des Dirt Crew-Tracks "Largo". Players Paradise wartet exklusiv mit den Italienern Prudo ("The Italian Affair") sowie Marcello Giordanis "Tuesday Before Lunch" auf.
Gerade letztgenannter überzeugt mit seinen italo-affinen Houseklängen. Außerdem kommen die von Moodmusic Records bekannten Greg Oreck und Holmar Filipson alias Thugfucker ("Further Down") sowie Sasses "Body To Body" zum Zuge sowie Labelboss James Flavour selbst mit "Eternity".
Unterm Strich gefällt mir die Players Paradise-CD besser, denn viele der darauf enthaltenen Stücke verharren nicht so dogmatisch im Minimalgewand. Sie wirken abwechslungsreicher, inspirierter. Housemusic von ihrer angenehmen Seite eben und weit weg von jeglichen Handtaschen-Stigmata. Das gilt nicht nur für Sweet Slave, ein weiteres Pseudonym der Dirt Crew-Bande, sondern auch für die Beiträge von Sasse, Mash sowie Thugfucker, die überdies der zweiten CD das nötige Quäntchen Frische, Drive und Beschwingtheit einhauchen.
James Flavour und Break 3000 (tatsächlich heißen die beiden übrigens Felix B. Eder bzw. Peter Gijselaers) sind nicht nur in der Lage, amtliche Club-Hits wie "808 Lazerbeam" oder "Rok Da House" zu produzieren. Mit ihren Labels zeigen sie, dass sie auch das entsprechende Gespür für andere talentierte Produzenten und kickende Tracks besitzen. Diese Compilation legt davon Zeugnis ab.
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